Z E I T R O A S

Steiner Gretl
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Toller Leseabend und Vernissage im Museum „Zeitroas“ in Ramsau-Ort als Eröffnung der heurigen Museumssaison

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In der diesjährigen Sonderausstellung, die bis Mitte Oktober im Rahmen eines Museumsbesuches besichtigt werden kann, zeigt der renommierte Schladminger Künstler Herbert Bauer einen Einblick in sein umfangreiches, stilistisch weit gespanntes künstlerisches Schaffen.
Das Thema der Ausstellung und der Lesung durch Reinhold Brandstetter lautete: „Reales bis zum Surrealen“.


Wer Herbert Bauer kennt, wird von seiner neuen Form der Graphik, die die surrealistische Darstellung weltbekannter und regionaler Persönlichkeiten zum Inhalt hat, begeistert sein. So sieht es jedenfalls Sepp Tritscher, der Leiter des Museum „Zeitroas“ in Ramsau am Dachstein. Dass er damit wohl recht hat, zeigt das sehr grosse Besucherinteresse an der Doppelveranstaltung. Der Leseraum im Museum war bis zum letzten Platz besetzt.
Von Richard Wagner über Stefan Zeig und Martin Luther bis zu Erzherzog Johann spannt sich der Bogen der surrealistischen Porträts von Herbert Bauer.
Unter den regionalen Grössen, die die Ramsau mit prägten, verewigte Herbert Bauer neben dem Eroberer der Dachstein-Südwand Irg Steiner auch Gretl Steiner - ihren wunderbaren Gesang kann man vor ihrem Bild stehend hören - sowie den ehemaligen evangelischen Pfarrer Dinges.

Einer der ganz wenigen Besitzer des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark, Herbert Bauer, hatte sich weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Über seine Andachtsbilder, Zwerge und Wichtel, seine Grafitstiftzeichnungen sowie Tempera auf Papier und Tempera Surreale, avancierte der in der Weststeiermark geborene, seit Jahrzehnten in Schladming lebende Kunstmann, zum weltumspannenden, globalen Künstler. Ausser in Australien und Afrika war er überall bei Ausstellungen mit seinen Bildern gefragter und begehrter Aussteller.
Der Rang des Biennale-Austria-Mitgliedes Bauer wurde durch die Anwesenheit bei der Vernissage der Präsidentin der Biennale Austria Elisabeth Rass unterstrichen, die eigens aus Wien angereist war. Ebenso wie Herwig Stark, ebenfalls Biennale Austria-Mitglied und Modeschüler- und Schöpfer aus Mailand.
Einen Blick auf Bauers Werke kann man neben dem Zeitroas-Museum in der Ramsau auch unter folgenden Links machen:
http://www.herbertbauer.at/werke/grafitstiftzeichnungen/surreale-gedanken/
http://www.herbertbauer.at/werke/tempera-surreale/

Grandios folgten der Ausstellungseröffnung Texte zum obgenannten Thema „Reales bis zum Surrealen“, burgtheaterreif vorgetragen von Herbert Brandstetter. Der aus Schwarzau bei Wiener Neustadt stammende Brandstetter las aus eigenen Texten aus der Werken von Weltliteraten wie Anton Tschechow, aus von Friedrich Torberg bearbeiteten Texten von Fritz von Herzmanovsky-Orlando, Christian Morgenstern, H.C. Artmann und Sternen in der Literaturwelt wie Ferdinand Raimund und Joachim Ringelnatz.

Am überraschendsten war für Reinhold Brandstetter selbst, den in der Schulzeit Physik niemals interessiert hatte, dass er jetzt mit fortgeschrittenen Jahren in einem eigenen Text exakt wegen dieser „unsinnigen“ Physik, die für ihn plötzlich zur Urwissenschaft, zur Mutter aller Wissenschaften avancierte, zu zweifeln begann, ob unsere Welt nun real oder doch bloss surreal oder gar nicht vorhanden war.
Er offenbarte aus seiner Wissenskiste in sehr einsichtigen Vergleichen dass das kleinste Teil unserer Materie das Atom ist - zumindest zu seiner Schulzeit, (heute sind es die Quarks) und dass das Atom aus Schale und Kern besteht. Der Atomkern nun nimmt nur ein Billionstel des Raumes in diesem Atom ein, hat aber fast die gesamte Masse. Und zwischen Schale und Kern ist eigentlich nichts. Und das erklärt Brandstetter ganz einleuchtend und für jedermann verständlich mit einem Beispiel, einem Vergleich aus der Ramsau. Er erklärt, wenn das Silberkar ein Atom ist, wäre dessen Kern in der Mitte so klein wie ein Stein mit 1 cm Durchmesser. Um den Kern kreisen die Elektronen in der kugelförmigen Schale, Und wenn zwischen Kern und Schale wie die Physik meint, nichts ist, besteht unsere Mutter Erde und der Kosmos insgesamt aus ganz schön viel nichts. Und diese Erkenntnis lies Brandstetters bisherige Überzeugung, dass unsere sichtbare Welt real ist, dass sie so ist wie wir sie sehen ins wanken. Sein Denken glitt ins Surreale. „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“ kann man da nur fragen.

Dasselbe Spiel in Orlando-Herzmanovsky‘s Theaterfragment „Apoll von nichts oder Exzellenzen ausstopfen“, wenn der Polizeichef begründet: „ Das ist ja gerade der Beweis, dass die Gesuchten eben nicht so aussehen wie im Steckbrief“.

Tschechow bleibt im „Rächer seiner Ehre“ eher in der Realität, wenn er den gehörnten Ehemann nach langem inneren hin und her, ob er die Frau, seinen Nebenbuhler oder gar auch sich selbst erschiessen soll. Das Ganze eingewoben in ein Verkaufs- bzw. Beratungsgespräch eines Pistolenhändlers. Als ihm klar gemacht wird, dass er für Mord selbst hinter Gittern landen würde, bleibt er lieber im hier und jetzt. Im Realen.

Hinweis auf den Sommerspielplan der Gruber-Bühne Ramsau
Die Ramsau hat nicht nur den Dachstein, die Ramsau hat auch ein Theater, ist auf der Homepage der Gruber-Bühne zu lesen, deren Leiter ist Reinhold Brandstetter.
Hier die Homepage der Gruberbühne mit den nächsten Theaterterminen am 8. 8, 10. 8., 12. 8. und 15. 8. 2014
Gegeben wird „Alpenkönig und Menschenfeind“ nach Ferdinand Raimund
http://members.aon.at/gruberbuehne/

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