Armin Forstner
Plagiatsvorwurf gegen steirischen ÖVP-Politiker

- Armin Forstner, hier im Bild mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, wird vorgeworfen, die Masterarbeit abgeschrieben zu haben.
- Foto: ÖVP
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Dem Landtagsabgeordneten, Bürgermeister und Ex-Bundesrat Armin Forstner wird vorgeworfen, 2015 eine Masterarbeit an der Uni Graz eingereicht zu haben, die zu wesentlichen Teilen aus zwei älteren Diplomarbeiten der Uni Wien bestehe. Forstner gibt an, dass "wie üblich mit einer Plagiatssoftware überprüft" worden wäre.
STEIERMARK. "EUROPOL und OLAF. Eine Darstellung der europäischen Agenturen unter Berücksichtigung der rechtshistorischen Entwicklung" ist der Titel der Masterarbeit, die vom Sankt Gallener ÖVP-Politiker Armin Forstner im Dezember 2015 im Rahmen des Universitätslehrgangs "Parlamentarismus und Landespolitik" an der Universität Graz eingereicht wurde. Betreuerin der Arbeit war Anita Ziegerhofer (unter anderem Wilfried Haslauer-Stiftung, Karl-von-Vogelsang-Institut).
Gutachten länger als Arbeit selbst
"Das Plagiatsgutachten (77 Seiten) fällt länger als die Masterarbeit selbst aus (74 Seiten), hat der Verfasser doch zu wesentlichen Teilen einfach Texte aus zwei älteren Diplomarbeiten übernommen, die an der Universität Wien eingereicht wurden", informiert Plagiatsjäger Stefan Weber.

- Armin Forstner hat die Masterarbeit 2015 an der Universität Graz eingereicht.
- Foto: Universität Graz
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"Im Gutachten wird dargestellt, dass der Politiker bereits wesentliche Teile seines Inhaltsverzeichnisses von einer Wiener Diplomarbeit abgeschrieben hat", meint Weber weiter. Auch die Einleitung und der inhaltliche Kern der Masterarbeit seien von dieser Diplomarbeit plagiiert worden.
17 Plagiatsfragmente und 43 falsche Zitate
Laut dem renommierten Plagiatsprüfer Stefan Weber liste das Gutachten 17 Plagiatsfragmente und 43 falsche Zitate auf. "Zum Zeitpunkt der Einreichung der Masterarbeit galt bereits die im Universitätsgesetz seit Januar 2015 festgeschriebene Definition von Plagiat. Zudem hat der Verfasser eine ehrenwörtliche Erklärung abgegeben, gegen die er verstoßen hat", so Weber.
"Es war sicher keine Absicht"
Armin Forstner hat laut eigener Aussage 2013 für sich entschieden, dass er sich persönlich weiterbilden möchte. "Ich war damals schon Abgeordneter und hab den berufsbegleitenden Uni-Lehrgang nur aus Eigeninteresse absolviert. Es wurde auch wie üblich mit einer Plagiatssoftware überprüft. Ich habe stets nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Sollte trotzdem etwas nicht passen, war es sicher keine Absicht", betont Forstner.


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