Helmut Schöttl tritt ab
Triebener Bürgermeister übergibt an Nachfolger

Klaus Herzmaier (links) wird am Sonntag zum neuen Bürgermeister der Stadt Trieben gewählt. Vorgänger Helmut Schöttl hatte dieses Amt 15 Jahre lang inne. | Foto: Köck
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  • Klaus Herzmaier (links) wird am Sonntag zum neuen Bürgermeister der Stadt Trieben gewählt. Vorgänger Helmut Schöttl hatte dieses Amt 15 Jahre lang inne.
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Helmut Schöttl übergibt am Sonntag, 7. April, das Bürgermeisteramt an Klaus Herzmaier.  Eigentlich wollte er für die aktuelle Periode gar nicht mehr kandidieren, doch nun hat Schöttl –  ein Jahr vor der Gemeinderatswahl – den aus seiner Sicht idealen Zeitpunkt für einen Wechsel an der Triebener Gemeindespitze gewählt.

TRIEBEN. Seit 2009 ist Helmut Schöttl Bürgermeister der Stadt Trieben. Am Sonntag übergibt er an Nachfolger Klaus Herzmaier. MeinBezirk.at hat im Vorfeld mit den beiden SPÖ-Politikern gesprochen.

  • Die einfachste Frage am Anfang: Warum treten Sie als Bürgermeister der Stadt Trieben zurück?

Helmut Schöttl: Meine ursprüngliche Intention war eigentlich, dass ich das Amt des Bürgermeisters zehn Jahre lang inne halte. Es war von mir persönlich angedacht, dass ich danach den Weg für eine neue Person freimache. Man entwickelt mit der Zeit vielleicht einen Tunnelblick und eine neue Person schaut mit einer anderen Perspektive drauf.

Wir haben vor Ablauf dieser zehn Jahre innerfraktionell einen Diskussionsprozess gestartet, wer mein Nachfolger werden soll. Schlussendlich konnten wir uns innerhalb der Fraktion aber nicht einigen und somit habe ich die Entscheidung getroffen, eine dritte Periode abzuhängen. Allerdings wurde schon definiert, dass jemand an meiner Seite ist, sich einarbeiten kann und ein Jahr vor der Wahl, die im Frühjahr 2025 stattfinden soll, die geplante Amtsübergabe sein wird.

Helmut Schöttl war 15 Jahre lang Bürgermeister der Stadt Trieben. Er hat das Amt nach dem Finanzskandal übernommen und die Gemeinde zurück in die Erfolgsspur geführt. | Foto: KK
  • Helmut Schöttl war 15 Jahre lang Bürgermeister der Stadt Trieben. Er hat das Amt nach dem Finanzskandal übernommen und die Gemeinde zurück in die Erfolgsspur geführt.
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  • Vom Stadtrat zum Bürgermeister: Wie lange mussten Sie überlegen?

Klaus Herzmaier: Eine Zeit lang. Ich habe sicher vier bis fünf Monate überlegt. Herr Bürgermeister Schöttl ist an mich herangetreten, ob ich mir das vorstellen kann. Danach mussten natürlich einige Dinge abgeklärt werden – familiär und beruflich.

  • Sie waren bereits bei einigen offiziellen Anlässen dabei: Haben Sie sich schon eingewöhnt?

Herzmaier: Eingewöhnt ja, aber den Arbeitsalltag kann man ja nicht einfach kennenlernen – da gilt es sich einzuarbeiten. Die offiziellen Veranstaltungen sind die schönen Teile, bei denen man immer wieder Kontakt mit der Bevölkerung hat.

Die Imkerei ist neben seiner morgendlichen Joggingrunde das große Hobby von Klaus Herzmaier. | Foto: Herzmaier
  • Die Imkerei ist neben seiner morgendlichen Joggingrunde das große Hobby von Klaus Herzmaier.
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  • Herr Schöttl, werden Sie sich komplett aus der Gemeindepolitik verabschieden?

Schöttl: So ist es angedacht, ja. Am Sonntag ist der Wechsel im Bürgermeisteramt und dann werde ich noch einen weiteren Tag als Gemeindemandatar tätig bleiben – also bei der Wahl des Bürgermeisters bin ich noch Mitglied des Gemeinderates und am Montag findet noch die Prüfungsausschussitzung statt, wo die kompletten Kontostände einer Prüfung unterzogen werden. Danach werde ich das Schreiben, das schon in der Schublade liegt, rausholen und aus dem Gemeinderat ausscheiden.

  • Wenn Sie zurückblicken, wie würden Sie die Zeit als Bürgermeister bilanzieren?

Schöttl: Wenn man die 15 Jahre im Schnelldurchlauf Revue passieren lässt, hat es natürlich sehr schwierig begonnen, weil 2008 das Finanzdesaster mit einem enormen Schuldenstand von 30 Millionen Euro aufgeploppt ist. Dann waren auch die öffentlichen Gebäude komplett sanierungsbedürftig, auch die Infrastruktur war in sehr schlechtem Zustand. Zum damaligen Zeitpunkt hat ganz Österreich auf Trieben geschaut. Dazu erlebten wir auch die Hochwasser-Katastrophe von 2012 in St. Lorenzen. Danach sind viele schöne Momente dazugekommen und so kann man sagen, wir haben das Tal der Tränen durchwandert und positive Weichen gestellt.

  • Nächstes Jahr finden die Gemeinderatswahlen statt: Wie wollen Sie bei der Bevölkerung punkten?

Herzmaier: Als Bürgermeister ist es mir schon wichtig, überparteilich aufs Wohl der Gemeinde zu schauen. Ich will jetzt gar nicht großartig was versprechen, es gilt die Hausaufgaben zu machen. Man muss verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgehen, es sind trotz allem finanziell angespannte Zeiten und dementsprechend muss man schauen, dass man Projekte, die wir schon auf Schiene gebracht haben, auch tatsächlich umsetzen.
Man kann durchaus Visionen haben, aber ich habe gelernt, dass es machmal besser ist, wenn man kleinere Schritte geht und sich nicht übernimmt.

Helmut Schöttl übergibt sein Büro im Rathaus an Nachfolger Klaus Herzmaier. | Foto: Köck
  • Helmut Schöttl übergibt sein Büro im Rathaus an Nachfolger Klaus Herzmaier.
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  • Wie wird die Übergabe am Sonntag ablaufen?

Schöttl: Der Sonntag ist ein Festtag in Trieben. Wir beginnen mit einem Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche. Das ist eigentlich unüblich für eine Übergabe (lacht), aber das war auch mein Wunsch, weil wir ein gutes Verhältnis mit der Kirche und dem Stift Admont haben. Um 11 Uhr beginnt dann die öffentliche Gemeinderatssitzung im Freizeitheim, wo ich mein Amt zurücklegen werden. Im Anschluss kommt es zur Wahl, wo dann der der gewählte Bürgermeister sofort vom Bezirkshauptmann angelobt wird.

  • Wie werden Sie die neu gewonnene Freizeit nutzen?

Schöttl: Ich bin ja bei der Exekutive – da habe ich noch einige Jahre bis zum Ruhestand. Die Familie hat durchaus durch die Entberungen gelitten, da möchte ich mich schon mehr darauf konzentrieren. Meine ältere Tochter beginnt jetzt wieder nach der Karenz zu arbeiten und dann werde ich gelgentlich auf meinen Enkelsohn schauen.

  • Und was sind die Hobbys des neuen Bürgermeisters?

Herzmaier: Ich werde versuchen, schnelle Sportarten auszuüben, damit mehr Zeit bleibt (lacht). Seit einiger Zeit gehe ich nämlich gerne Laufen, das mache ich am Liebsten in der Früh, weil da noch viel Zeit bleibt und der Tag noch frisch ist. Mein zweites Hobby ist die Imkerei. Dazu genieße ich natürlich auch die Zeit mit der Familie, schließlich bin ich ja erst vor einem Monat zum zweiten Mal Großvater geworden.

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