Landschaft erzählt Geschichte(n)
Auf alten steirisch-niederösterreichischen Wallfahrerwegen
Viele Wege führen nach Mariazell.
Ein alter Wallfahrerweg hat seinen Ausgangspunkt im steirischen Salzatal bei Wildalpen/ Fachwerk, Klaus und den Dreikeuschen, vorbei an der Taleralm am Rande des Rothwaldes. Im heutigen Wildnisgebiet finden sich zwar keine Wandermarkierungen - dafür aber zahlreiche forstkulturelle Spuren der einstigen Waldnutzung. Ein Marterl am Bärenriessattel erinnert an einen bei der Arbeit an der Pferdeeisenbahn verunglücken Holzknecht. Die Rothwaldbahn war eine 7,4 km lange Meterspur-Waldbahn mit metallbeschlagenen hölzernen Schienen südöstlich des Dürrenstein-Massivs. Sie wurde unter dem damaligen Grundeigentümer Festetics von 1854 bis 1856 im östlichen Rothwald verlegt und bis 1868 als Pferdebahn betrieben.
Die Rothwaldbahn hatte die Aufgabe, das in entfernteren Teilen des Rothwaldes geschlagene Holz zur Oisklause (Ois heißt der Oberlauf der Ybbs) zu führen und am Wasserweg weiter zu triften.
Die bergauf führende Bahnstrecke von der Oisklause verlief nach Südwesten durch den Trog und über den Bärenrisssattel (Wasserscheide zwischen Ybbs und Salza) nordwestwärts, über den Goldbach und entlang der Jagdhausstraße schließlich östlich am Kleinen Urwald vorbei, wo eine Forststraße heute noch "Alte Bahn" heißt. Heute kann man die Oisklause als kleinen, idyllischen Stausee in Ruhe genießen. Nach einem kurzen steilerer Anstieg führt schließlich ein alter Weg auf die Jägertalhöhe zum Jagakreuz, danach erreicht man die kleine Siedlung Neuhaus - Langau mit der denkmalgeschützten Filialkirche, geweiht dem Fest der Kreuzauffindung (Patrozinium am 6. März).
Nun heißt es den Straßenrand entlang der Zellerrainstraße hinauf marschieren, bis die Paßhöhe auf 1125 m erreicht ist und von Niederösterreich wieder ins Steirische gewechselt wird. Dem Waldweg folgend gelangt man hinab zum Erlaufsee und nach dem Uferweg kann am Wochenende das letzte Stück der Fußwallfahrt nach Mariazell auf der dampfenden Museumstramway genossen werden!
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.