In Ardning und Pruggern
Das regionale Regal gibt es gleich "um's Egg"

Einer der beiden Selbstbedienungsläden im Bezirk Liezen steht in Pruggern. | Foto: Um's Egg
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  • Einer der beiden Selbstbedienungsläden im Bezirk Liezen steht in Pruggern.
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Nahversorger verschwinden aus dem Ort, im Dorfzentrum stehen viele Gebäude leer. Diese Problematik kennen einige Gemeinden im Bezirk Liezen nur zu gut. Mit dem "Regionalregal" soll sich dieser Umstand nun ändern.

ARDNING, PRUGGERN. "Fahr' nicht fort, kauf' im Ort". Dieser Spruch ist uns allen geläufig, trotzdem nicht immer umsetzbar. In vielen Gemeinden unseres Bezirkes gibt es nur mehr wenige oder überhaupt keine Nahversorger mehr. Folglich müssen die Menschen weite Wege in "Kauf" nehmen, um Güter des täglichen Bedarfs zu besorgen.

Bio-Produkte werden in Ardning und Pruggern bevorzugt angeboten. | Foto: BAV
  • Bio-Produkte werden in Ardning und Pruggern bevorzugt angeboten.
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"Gleichzeitig gibt es in der Region Liezen hochqualitative Produkte von Direktvermarktern, an denen eine große Nachfrage besteht", heißt es seitens des Regionalmanagements Liezen, das als Projektinitiator fungiert.

Zwei Standorte im Bezirk Liezen

Um diese regionalen Lebensmittel einerseits der Bevölkerung einfach und in gestaffelter Form anbieten zu können und andererseits die Ortskerne zu stärken, wurde das Projekt "Regionalregal" ins Leben gerufen.

Eingang in das Ardninger Regionalregal: Die langen Öffnungszeiten lassen auch einen Einkauf nach der Arbeit problemlos zu.  | Foto: Um's Egg
  • Eingang in das Ardninger Regionalregal: Die langen Öffnungszeiten lassen auch einen Einkauf nach der Arbeit problemlos zu.
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Als Betreiber konnte die Dorfgenossenschaft "Um's Egg" aus Losenstein gewonnen werden. Ausschlaggebend sei das starke Engagement der betroffenen Gemeinden, hier etwas für die Nahversorgung tun zu wollen, gewesen. Die beiden Bezirksstandorte in Ardning und Pruggern öffneten eine Woche vor beziehungsweise eine Woche nach Weihnachten ihre Pforten.

Kunden und Lieferanten wählen Produkte aus

Brigitte Kieweg ist die Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft. Sie beschreibt die Idee dahinter: "Die Dorfgenossenschaft ist gemeinwohlorientiert. Sie möchte die Vorteile von Bauernmarkt und Supermarkt vereinen. Sie bringt Produzenten und Konsumenten ins selbe Boot."

Kann das Ortskern-Sterben mit diesem Projekt gestoppt werden?

Geschäftsführer Bernd Fischer ergänzt: "Unser Impuls war, etwas zu verändern. Wir sind dem Nahversorgersterben und dem Leerstand in unserem Ort entgegengetreten und haben den ehemaligen Nahversorger, nachdem er zwei Jahre geschlossen war, mit einem neuen Konzept wieder aufgesperrt. Nun gehört er den Kunden und Lieferanten und wir bestimmen selbst, was es dort zu kaufen ist."

Bio-Produkte als vorrangiges Ziel

Angeboten wird alles, was in der Region zu bekommen ist, wie beispielsweise Milchprodukte, Gebäck, Gemüse oder Getränke – möglichst in Bio-Qualität. Darüber hinaus werden Produkte, die nicht in der Region erhältlich sind, vom Bio-Großhandel zugekauft. Dazu gehören unter anderem auch nachhaltige Putzmittel und Kosmetikartikel.

Gründungsmitglieder und Vorstand: B. Fischer (GF, Vorstand), M. Krenn (1. stellv. Vorstandsvorsitzender), R. Brundmair (Gründungsmitglied), B. Karrer (2. stellv. Vorstandsvorsitzender), Brigitte Kieweg (Vorstandsvorsitzende), B. Gruber (Vorstand), V. Arthofer (Vorstand), C. Hagauer (Vorstand) | Foto: Um's Egg
  • Gründungsmitglieder und Vorstand: B. Fischer (GF, Vorstand), M. Krenn (1. stellv. Vorstandsvorsitzender), R. Brundmair (Gründungsmitglied), B. Karrer (2. stellv. Vorstandsvorsitzender), Brigitte Kieweg (Vorstandsvorsitzende), B. Gruber (Vorstand), V. Arthofer (Vorstand), C. Hagauer (Vorstand)
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"Es war uns allen von Anfang an wichtig, ein Vollsortiment anbieten zu können. Die Kunden sollen – wenn sie das möchten – ihren gesamten täglichen Bedarf bei uns decken können", informiert Bernd Fischer.

Hauptstandort im Bezirk wird gesucht

Das Sortiment im "Um's Egg" im oberösterreichischen Losenstein beinhaltet mittlerweile 2.000 Produkte. Inzwischen beliefern über 80 Produzenten das Geschäft mit ihren Erzeugnissen, wobei die regionalen Produkte meist aus einem Radius von weniger als 40 Kilometern stammen. Das gilt auch für die beiden Bezirksstandorte.

Der Laden sieht wie ein "normales" Geschäft aus: Obst, Gemüse und weitere Lebensmittel gibt es hier genauso wie Produkte des täglichen Gebrauchs. | Foto: Um's Egg
  • Der Laden sieht wie ein "normales" Geschäft aus: Obst, Gemüse und weitere Lebensmittel gibt es hier genauso wie Produkte des täglichen Gebrauchs.
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Zu den Geschäften in Ardning und Pruggern sollen sich laut Betreiber weitere "Regionalregale" im Bezirk gesellen. "Es soll einen Hauptstandort geben, von dem aus die beiden Geschäfte beliefert werden. Ob es darüber hinaus noch weitere Standorte geben wird, können wir noch nicht sagen", betont Brigitte Kieweg. Geschäftsführer Bernd Fischer fügt abschließend hinzu: "Denn wir setzen auf Qualität und nicht auf schnelles Wachstum."

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