Klimaschutz
MFL investiert Millionen in Schweiß-Kompetenzzentrum in Liezen
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs bietet ein großes Potenzial zur Reduktion von klimaschädlichen Emissionen – insbesondere im Güterverkehr. Federführend ist hier die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL), wie sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und die Klubobfrau der steirischen Grünen, Sandra Krautwaschl, bei einem Besuch vor Ort überzeugen konnten. MFL produziert hochmoderne Güterwaggons, mit denen Lkw-Transporte von der Straße auf die Schiene verlagert werden können.
LIEZEN. Bei der MFL läuft die Produktion hochinnovativer Schienenfahrzeuge derzeit auf Hochtouren: Seit Anfang des Jahres ist das eigentümergeführte Familienunternehmen für die Fertigung von High-End-Güterwagen des deutschen Bahnlogistikers Helrom verantwortlich.
Rund 40 dieser Güterwagen werden in der Produktionsanlaufphase, die bis zum Sommer 2024 andauert, gefertigt. Danach soll der Auftrag bis 2033 verlängert werden und rund eine Viertelmilliarde Euro Wertschöpfung bei der MFL auslösen. Dieses „Jahrhundertprojekt“ der MFL war Anlass für Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, die MFL persönlich zu besuchen.
„MFL als herausragendes Beispiel“
„Klimaschutz heißt: Mehr Lebensqualität, sichere Arbeitsplätze und wirtschaftliche Chancen. Gerade in Österreich haben wir hier ein riesiges Potential. Denn viele österreichische Vorzeigebetriebe sind schon heute mit ihren Technologien im Klimaschutz ganz vorne dabei. MFL gehört da mit Sicherheit dazu. Hier im Ennstal läuft derzeit eine europaweit beachtete Fertigung von innovativen Güterwaggons an, mit denen LKW-Transporte einfach auf die Schiene verlagert werden können. Davon braucht es mehr. Und ich konnte mich heute überzeugen, wie das umgesetzt wird“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler beim persönlichen Austausch im Werk.
Zur Orientierung: Über 95 Prozent der Lkw-Sattelauflieger in Europa benötigen teure Terminals, um auf Güterzüge umgeladen zu werden. Der in Liezen gefertigte Trailer-Wagen löst dieses Problem, indem er seitlich ausschwenkt. So können die Sattelauflieger mit einer Zugmaschine auf den Waggon geschoben werden – ohne Terminal und Kran.
Auf der Strecke Wien-Düsseldorf, die von Helrom betrieben wird, konnten bereits über 16.000 LKW-Trailer von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Das entspricht einer Einsparung von mehr als 10.000 Tonnen an CO₂-Emissionen.
Jahrhundert-Projekt für die MFL
„Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet die Konzentration unseres Unternehmens auf die nachhaltige Schienenfahrzeugtechnik die Gewissheit, in einem modernen Unternehmen an zukunftssicheren Arbeitsplätzen einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen. Diese zukunftsorientierte Ausrichtung hilft uns, Menschen von der MFL als Arbeitgeber zu überzeugen. Für uns ist es also auch in dieser Hinsicht ein Jahrhundertprojekt“, erklärt MFL-Geschäftsführer Herbert Decker.
Der Großauftrag zieht Investitionen in Millionenhöhe am Standort nach sich: An der Spitze des umfangreichen Investitionsprogramms von sechs Millionen Euro steht eine der größten Schweißroboteranlagen Mitteleuropas mit einer Gesamtlänge von 46 Metern. Sie wird in einer neuen Halle mit einer Nutzfläche von über 1.000 Quadratmetern installiert.
Auf der neuen Anlage werden künftig Werkstücke mit einer Länge von bis zu 28 Metern und einem Gewicht von bis zu 20 Tonnen geschweißt. Das neue Kompetenzzentrum für automatisiertes Schweißen wird Ende des Jahres in Betrieb genommen. Der Erfolgskurs der MFL wirkt sich auch positiv auf die Beschäftigung im Ennstal aus: Zuletzt hat das Unternehmen rund 50 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.