Des Lungaus Originale
Komödiant Christian Walzl sieht Witze kritisch!
Tischler, Feuerwehrler, leidenschaftlicher Sänger, Musikant und - last but not least - Schauspieler. Der gebürtige Tamsweger Christian Walzl ist, im wahrsten Sinne des Wortes, mit Leib und Seele Darsteller. Bei ihm hat seine Nervosität keine Chance gegen seine Begeisterung fürs Unterhalten. Er liebt es Menschen zum Lachen zu bringen; aber nur mit Gefühl...!
TAMSWEG. ST. MARGARETHEN. Schon als Kind hat sich Christian Walzl für die Schauspielerei interessiert. Am liebsten hat er Winnetou-Filme nachgespielt. Unzählige Male viel er dabei "tot" auf den Waldboden und musste dort für längere Zeit bewegungslos liegen bleiben. Was die Nachbarin nonchalant als psychische Störung "diagnostizierte", stellte sich als DIE Vorbereitung für die Rolle seines Lebens heraus.
Wie geschaffen für „Hans Wurst“
In der Hauptschule in Tirol, war Christian Teil des Theaters im Internat und seit 20 Jahren ist er Mitglied der Theatergruppe St. Margarethen im Lungau. Nachdem er in der Zeitung einen Artikel über das Ensemble gesehen hatte, hatte er, den Intendanten, Thomas Kerschhaggl einfach gefragt, ob er nicht auch einmal mitmachen dürfe. Und schon bald darauf gings los: Zuerst mit einem Theater-Workshop und dann gleich in der Hauptrolle. Seine erste öffentliche Rolle war nämlich die des Hans Wurst in der Wanderbühne. Seitdem ist er in der Theatergruppe als Schauspieler und Bühnenbauer dabei. Seine Lieblingsrolle bisher: "Ganz klar „der Körper“ in dem Stück Außer Kontrolle", sagt Christian gleich.
"Eine Leiche zu spielen ist das Schwerste"
„Das war die Rolle meines Lebens," sagt Christian. Leicht sei es aber trotzdem nicht gewesen, sondern die schwierigste Rolle überhaupt. Er musste dabei über einem Fensterbrett hängen, in einem Kasten lehnen und wurde viel herumgetragen; dabei musste er sich die ganze Zeit wie eine Puppe verhalten. Nun könnte man vermuten, dass es Christian sehr reizen müsste, Pantomime zu spielen… interessanterweise aber überhaupt nicht! Bei der Vorstellung, einen lebendigen Charakter einzunehmen, der sich komplett ohne Sprache ausdrücken müsste, schüttelt er den Kopf und verzieht das Gesicht. Viel lieber würde, der ehemalige Klassenkasper, einmal eine Rolle spielen, in der er einen Gag nach dem anderen zum Besten geben könnte!
Heiteres Theater St. Margarethen
"Wir spielen nur lustige Stücke", erzählt Christian. "Ich lache unglaublich gerne. Es ist einfach befreiend; für mich selbst und fürs Publikum,“ ist er überzeugt.
„Die Leute zum Lachen zu bringen, ihnen eine Auszeit vom Alltag zu geben, das ist das Schönste für mich."
Am 28. Dezember fand die Prämiere des neuen Stückes statt. Der Titel der heurigen Komödie: „Taxi, Taxi – Run for your Wife!" Ansehen kann man sich das Stück noch bis Mitte März im Veranstaltungssaal St. Margarethen im Lungau.
Humor mit Gefühl
So gerne Christian Walzl auch lacht und andere zum Lachen bringt, so sieht er darin nicht das Maß aller Künste. "Beim Schauspiel geht's einzig und allein um Gefühl", sagt er. Und auch im realen Leben sieht er im Humor nicht immer die beste Medizin. "Ich mag schwarzen Humor", sagt er ehrlich, "aber wenn etwas Tragisches passiert, versuche ich nicht, die Leute zum Lachen zu bringen. Mit Witzen kann man viel verhauen."
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