Noch keine Entwarnung!
Die Frühjahrsrunde der Bezirkstage des Salzburger AK-Präsidenten Siegfried Pichler startete diesmal im Pongau – mit schlechten Nachrichten: 2009 gab es so viele Arbeitslose wie nie und neu: Auch für heuer kann noch keine Entwarnung gegeben werden.
PONGAU (jb). Dem Jahr 2009 bescherte die Wirtschaftskrise Rekordarbeitslosigkeitszahlen. Doch die Krise ist auch jetzt noch nicht ausgestanden und wirkt nach. Derzeit sind im Pongau 1.642 Personen arbeitslos gemeldet. Die regionale Arbeitslosenquote beträgt mit Stand Februar 5,0%, dagegen waren es im Februar 2009 5,5% – eine leichte Verbesserung. Doch davon sollte man sich keinesfalls täuschen lassen, ist auch das Fazit der Stippvisite von AK-Präsident Siegfried Pichler im Pongau: „Die leichte Entspannung, die seit heuer registriert werden kann, ist mit großer Vorsicht zu genießen“, so Pichler, „denn wenn die Arbeitslosigkeit zurückgeht, dann von einem hohen Niveau aus“. Daher lautet das Motto: Alle Kraftanstrengung für den Bezirk einsetzen. Bildung und Qualifizierung sind die Schlüssel zur Überwindung der Krise! – Das sieht auch der Leiter der AMS-Geschäftsstellen Bischofshofen Thomas Burgstaller so: „Die aktive Arbeitsmarktpolitik des AMS Bischofshofen und unsere Qualifizierungsoffensive trug wesentlich dazu bei, dass die Arbeitslosigkeit im Pongau nicht noch dramatischere Ausmaße annahm. Daher wird das auch der Schwerpunkt der Maßnahmen für 2010 sein“.
Qualifizierung als Schlüsselbegriff
Durchschnittlich waren 2009 360 Menschen in Qualifizierungsaktivitäten bzw. in Ausbildung. „Ohne diese Schulungen wäre die Arbeitslosenquote von rekordhaltenden sechs Prozent auf fatale sieben geklettert“, weiß Burgstaller, „die Wirkung der Qualifizierung auf die Beschäftigungsaufnahme war sehr erfolgreich. Binnen drei Monaten hatten 65 Prozent der Absolventen eine Beschäftigung gefunden.“
AMS-Beitrag zur Beschäftigungssicherung
Schwerpunktarbeiten des AMS Bischofshofen für das Qualifizierungsprogramm 2010 konzentrieren sich daher auch heuer auf den Lehrabschluss im zweiten Bildungsweg, auf die Ausbildung im Pflege- und Gesundheitsbereich sowie auf das Programm „Frauen im Handwerk und in technischen Berufen.“ Im Laufe des Jahres 2009 hatten im Pongau vier Betriebe mit gesamt 1.342 Beschäftigten von der Kurzarbeit Gebrauch gemacht. „Nur noch zwei davon befinden sich auch aktuell noch in Kurzarbeit. Das sind die Firmen Amari und Liebherr“, so der AK-Präsident, aber auch die Firma Liebherr spricht aktuell von einer Entspannung der Lage. Im Laufe des Jahres soll auch dort die Kurzarbeit beendet werden“.
Nicht nur Erfreuliches hört man von der AK-Bezirksstelle: „Durch Interventionen konnten beinahe 280.000 Euro für Arbeitnehmer hereingebracht werden“, freut sich AK-Bezirksstellenleiter Franz Grübl, „weniger erfreulich ist die Tatsache, dass Arbeitgeber auch langjährigen Mitarbeitern bei aufrechtem Dienstverhältnis neue, verschlechterte Verträge unter dem Deckmantel der Wirtschaftskrise unterjubeln wollen“. Bei erwarteter und von Wifo-Prognosen bestätigter Nichtentspannung der Lage wird sich an diesem Verhalten wohl nicht so schnell etwas ändern.
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