Erinnerungskultur des BORG Kindberg
Die gut geputzten Stolpersteine

- Nach der Säuberungsaktion der Stolpersteine wurden die Biografien verlesen und eine Gedenkminute abgehalten.
- Foto: BORG Kindberg/Sabine Röhrig
- hochgeladen von Markus Hackl
Schülerinnen und Schüler des Kindberger Gymnasiums reinigten die Stolpersteine von Katharina und Samuel Sensel.
KINDBERG. Die Schülerinnen und Schüler der 7A und die 7B des BORG Kindberg reinigten die Stolpersteine von Katharina und Samuel Sensel, zwei Kindberger Juden, die 1942 deportiert und im Konzentrationslager Maly Trostinec bei Minsk ermordet worden waren. Im Vorfeld beschäftigten sich die Schüler intensiv mit den Biographien des Ehepaars Sensel. Bei der Vorbereitung im Unterricht sollte bei den Schülern ein tieferes Bewusstsein für die Bedeutung der Stolpersteine und der Erinnerungskultur geschaffen werden.
Am Tag der Reinigung machten sich die 7A und die 7B auf den Weg zum Haus der Familie Krikac, welches sich einst im Besitz von Familie Sensel befunden hatte. Vor diesem Haus waren auch am 8. November 2021 die Stolpersteine der Familie Sensel verlegt worden, welche durch die Witterung und Straßendienste aber im Lauf der Zeit stark verschmutzt wurden.
Die Schüler waren mit Reinigungsutensilien wie Putztüchern, Schwämmen und Messingpolitur ausgestattet und machten sich mit großem Eifer an die Arbeit. Mit großer Sorgfalt reinigten sie die Stolpersteine, bis diese wieder in neuem Glanz erstrahlten. Zum Abschluss dieser Aktion legten die Jugendlichen eine Gedenkminute ein und verlasen im Anschluss die Biografien des Ehepaars Sensel.

- Die bronzenen Stolpersteine wurden akribisch gesäubert.
- Foto: BORG Kindberg/Sabine Röhrig
- hochgeladen von Markus Hackl
Stolpersteine in der Steiermark
„Stolpersteine“ sind ein Projekt nach dem Konzept des Künstlers Gunter Demnig, mit dem an das Schicksal jener Menschen erinnert wird, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben, in den Suizid getrieben worden sind oder von „Arisierungs“-Enteignungen betroffen waren; dabei wird sowohl jüdischer Opfer gedacht als auch jener Menschen, die Opfer politischer, religiöser, ethnischer Verfolgung waren, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ermordet wurden, weil sie den Kriegsdienst verweigert haben oder weil ihr Leben als „unwert“ galt.
Im Jahr 2012 hat sich der „Verein für Gedenkkultur in Graz“ gegründet, mit dem Ziel, im Jahr 2013, also 75 Jahre nach dem Beginn des NS-Terrors in Österreich, auch in Graz und weiteren steirischen Regionen im öffentlichen Raum (mehr) Erinnerungszeichen für Opfer des Nationalsozialismus zu setzen. Stolpersteine gibt es mittlerweile in 650 Städten in Deutschland, aber auch in Salzburg, in der Region Braunau, in den Niederlanden, Belgien, Italien, Norwegen, Polen, der Slowakei, Tschechien, der Ukraine und Ungarn. In ganz Europa gibt es bereits über 60.000 solcher Gedenksteine in 21 Ländern.
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