Eine Begegnungszone für ein bewussteres Dorfleben
In der Stanz wurden am Samstag der "Kost-Nix-Laden" und die "Dorfwerkstatt" wieder belebt. Während der Umbauphase des neuen Gemeindezentrums wurden die Räumlichkeiten anderweitig benötigt. Jetzt wurden beide Institutionen, die sich in Stanz längst etabliert haben, in neuen Räumlichkeiten im Ortszentrum neu gestaltet. Seit mittlerweile vier Jahren gibt es den "Kost-Nix-Laden" in Stanz. Er ist ein sich selbst überlassener Raum zum Tauschen von Kleidern, Schuhen, Schmuck, CDs, Spielsachen, kleinen Möbeln, Geschirr, Skiern usw., ist nicht besetzt und steht für alle Interessierten und Tauschenden offen.
"Produkte, die wir nicht länger benötigten, werden nicht weggeworfen, sondern finden ein neues Zuhause", erklärt Andrea Reinhofer von der Arbeitsgruppe Lebensqualität Stanz, die sich mittlerweile auf ein Team von mehr als zehn Helferinnen und einem Helfer stützen kann.
Und so funktioniert der „Kost-Nix-Laden“: Tauschwaren werden selbstständig eingeordnet und mitgenommen – es ist auch möglich nur zu nehmen oder auch nur zu bringen. Kleidungsstücke können nur gewaschen und Geräte nur funktionierend gebracht werden.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 18Uhr, Samstag: 8 bis 12 Uhr.
Die Dorfwerkstatt
Angeschlossen an den "Kost-Nix-Laden" befindet sich die "Dorfwerkstatt". Sie ist ein offener Raum für die Bevölkerung mitten im Ortszentrum von Stanz im Mürztal. Unterschiedliche Nutzungen von Gruppentreffen, kleinen Veranstaltungen über Workshops bis zu flexiblen Arbeitsplätzen sind möglich. "Wir setzen bewusst auf einen niederschwelligen Zugang, die Gemeinde soll sich hier möglichst raushalten", erklärt Bürgermeister Fritz Pichler. Und in der Tat ist es auch so: Von 36 Veranstaltungen in einem Zeitraum von einem Dreivierteljahr hat nur sechs die Gemeinde selbst organisiert. Interessierte, die den Raum nutzen wollen, organisieren sich selbst über die Homepage www.werk49.at. Einzige Bedingung, falls es ein Catering braucht: Das Cateringunternehmen muss aus der Stanz kommen.
Andrea Reinhofer: "Über unsere ,Geheimtür' können wir beide Räume miteinander verbinden und eignet sich somit hervorragend als Veranstaltungsraum – zum ersten Mal erfolgreich erprobt beim Eröffnungsbrunch.
Dass nicht Jedermann eine Freude mit innovativer Kommunikationskultur in einem Dorf wie Stanz hat, davon zeugen idiotische Vandalenakte im Kost-Nix-Laden und bei den Hupfauf-Bankerln – ist zwar auch eine Form von Kommunikation – äußerst primitiv zwar, aber eine andere Geschichte.
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