Eine Station im Februar weniger
Mürzzuschlag: 20 Betten in der medizinischen Abteilung im LKH gesperrt.
"Aufgrund des durch das neue Arbeitszeitgesetz akut gewordenen Ärztemangels, sieht sich die Anstaltsleitung des LKH Mürzzuschlag-Maria-zell gezwungen, ab Februar eine Station der medizinischen Abteilung vorübergehend zu schließen", erklärt der ärztliche Direktor des Standortes Mürzzuschlag, Erich Schaflinger.
Das bedeutet eine Sperre von 20 der insgesamt 100 Betten am Standort Mürzzuschlag. "Sonst ändert sich nichts." Geöffnet bleibt die internistische Intensivstation, die Remobilisations- und Nachsorge-Station, die Akutgeriatrie/Remobilisation-Station sowie eine allgemein-internistische Station. Ebenso erfolgt weiterhin eine uneingeschränkte Notversorgung in der internistischen Ambulanz und der chirurgischen Ambulanz — sieben Tage die Woche und 24 Stunden täglich.
"Im Februar schauen wir, wie wir das System das wir haben, erhalten können", so Schaflinger. Mit März wird die Station wieder geöffnet. Durch das neue Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte, das mit 1. Jänner in Kraft getreten ist, darf die Wochenarbeitszeit nicht mehr als 48 Stunden betragen. Durch eine so genannte Opt-out-Regelung sind aber längere Arbeitszeiten bis 1. Jänner 2021 möglich. "80 Prozent der Ärzte bei uns im Haus haben das unterschrieben", so Schaflinger. Nach den neuen Vorgaben sind fünf Ärzte-Dienstposten derzeit nicht besetzt.
Details
Mit 1.1.2015 ist das von der EU verordnete Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte in Kraft getreten. Ärzte dürfen seither maximal 48 Stunden pro Woche arbeiten. Bisher waren 72 Stunden pro Woche erlaubt. Durch eine so genannte Opt-out-Regelung sind längere Arbeitszeiten mittelfristig möglich. Unterschreiben die Dienstnehmer diese Regelung sind 2015 bis zu 60 Stunden, ab 2018 bis zu 55 Stunden erlaubt. Mit 2021 fällt die Opt-out-Regelung und die durchschnittliche Wochenarbeitszeit darf 48 Stunden nicht überschreiten.
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