Im Interview
Heinz Schlagbauer: neuer Geschäftsführer bei der Lebenshilfe Mürztal

Heinz Schlagbauer ist neuer Geschäftsführer der Lebenshilfe Mürztal in Kindberg; arbeitet schon seit 25 Jahren bei der Lebenshilfe.  | Foto: Koidl
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Heinz Schlagbauer führt seit 1. Jänner die Lebenshilfe Mürztal. Schon den Zivildienst hat der Brucker hier absolviert.

Seit 1. Jänner ist Heinz Schlagbauer neuer Geschäftsführer der Lebenshilfe Mürztal in Kindberg. Der Brucker ist seit 25 Jahren bei der Lebenshilfe tätig; begonnen hat er als Zivildiener. Schlagbauer folgt Anita Köck nach, die weiterhin als ehrenamtliche Obfrau bei der Lebenshilfe Mürztal tätig ist. Heinz Schlagbauer spricht im Interview über seine Leidenschaft zur Lebenshilfe, die Herausforderung Corona, die Sozialraumorientierung und Zukunftspläne. Die Lebenshilfe Mürztal begleitet mit über 100 Mitarbeitern 150 Kunden an mehreren Standorten im Mürztal.

Wie sieht Ihr Werdegang bei der Lebenshilfe Mürztal aus?
HEINZ SCHLAGBAUER: Nachdem ich den Zivildienst bei der Lebenshilfe absolviert habe, war für mich klar, das ist der Bereich in dem ich tätig sein möchte. Zuvor habe ich als Masseur gearbeitet. Ich habe bei der Lebenshilfe mit der Begleitung von Kunden begonnen und dann Stück für Stück verschiedenste Leitungsfunktionen übernommen. Zuletzt war ich Bereichsleiter für Arbeit und Beschäftigung. Seit zwei Jahren bin ich zudem Geschäftsführer der Tochtergesellschaft "Cesa" – unser Koch- und Cateringunternehmen.

Warum haben Sie sich für einen Sozialberuf bei der Lebenshilfe entschieden?
Ich arbeite mit Leidenschaft für die Lebenshilfe – mit ihren Mitarbeitern und Kunden. Trotz der Größe ist für mich die Lebenshilfe ein sehr familiärer Betrieb, der eine ganz spezielle Qualität hat. Die persönliche Beziehung zu unseren Kunden und Mitarbeitern war und ist mir das Wichtigste und mein Ziel ist es, diese Beziehungen auch trotz der jetzt vielen weiteren administrativen Aufgaben nicht zu kurz kommen zu lassen. 

Was werden Sie als Geschäftsführer als erstes umsetzen?
Im Alltag sind auch wir sehr mit der Corona-Pandemie beschäftigt: Was müssen wir tun, um alle Schutzmaßnahmen einzuhalten, wie sieht es mit den Impfterminen aus, wie geht die Teststrategie weiter, wie können wir Menschen mit Behinderung über die Impfung weiter optimal aufklären. Aber natürlich arbeiten wir nebenbei intern an strukturellen Veränderungen, organisieren Leitungsaufgaben neu.

Gibt es schon einen Impfplan? 
Konkrete Impftermine haben wir noch nicht, wir gehören aber zur ersten Gruppe, die geimpft wird. Intern haben wir aber schon alles vorbereitet, haben Erhebungen bei unseren Mitarbeitern und Kunden gemacht. Generell besteht bei uns eine sehr hohe Impfbereitschaft. Wir haben alles soweit vorbereitet, haben mit Ärzten Gespräche geführt und gemeinsam alles vorbereitet und warten nur mehr auf die Information wann wir an der Reihe sind.

Inklusion, Teilhabe, Selbstbestimmung: Dafür steht die Lebenshilfe. Wo gibt es in der Gesellschaft Nachholbedarf?
Ich möchte diese Grundrechte um die Sozialraumorientierung erweitern – Inklusion muss im eigenen Umfeld beginnen: in der Gemeinde, in der Siedlung, in der unsere Kunden wohnen, in Vereinen. Netzwerke müssen ausgebaut werden, um zu schauen, inwieweit uns dabei ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen können, um Inklusion und Teilhabe besser verankern zu können. Wichtig ist, den Blick nicht darauf zu fokussieren, dass es Menschen mit Behinderung sind. Ziel in der Gesellschaft muss es sein, sich Gedanken darüber zu machen, wie wir uns alle gegenseitig weniger behindern und was jeder Einzelne in der Gesellschaft dafür tun kann.

Welche Projekte gibt es für die Zukunft?
Wir möchten schauen, dass wir immer wieder im Mürztal mit zeitlich befristeten Geschäften unsere Produkte von allen unseren Werkstätten präsentieren können. Im Rahmen von solchen Verkaufsgeschäften können Menschen sehen, welche Leistungen und schöne Produkte Menschen mit Behinderung herstellen und dass nicht, so wie landläufig oft gedacht wird, nur gebastelt wird.

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