Corona-Panne
Impf-Zwischenfall im Voestwerk in Mürzzuschlag

- In Mürzzuschlag dürften Spritzen mehrfach verwendet worden sein. Die zuständige Ärztin wurde abgezogen.
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Spritzen angeblich mehrfach verwendet. 60 Mitarbeiter müssen zum HIV-Test.
Die Mitarbeiter der Voestalpine werden in der Obersteiermark in dieser Wochen in einer Betriebsaktion gegen Corona betrieblich geimpft. Dabei kam es nun zu einem Zwischenfall im Mürzzuschlager Werk.
Während der Impfaktion sollen Spritzen mehrfach bei verschiedenen Patienten eingesetzt worden sein. Die betroffenen Mitarbeiter müssen nun zu einem HIV- und einem Hepatitis-Test. Für die Mitarbeiter ist banges Warten angesagt: eine HIV-Infektion ist oft erst nach Wochen nachweisbar.
60 Mitarbeiter betroffen
Ein arbeitsmedizinisches Institut aus Kapfenberg hat als externer Dienstleister den Auftrag für die Abwicklung der Covid-19-Impfung von Mitarbeitern der Voestalpine Böhler Bleche übernommen. Eine Untersuchung des Instituts hat ergeben, dass die ausführende Ärztin Impfmaterialien zum Teil falsch angewendet haben könnte. Alle erforderlichen Sofortmaßnahmen wurden eingeleitet.
Keine Wortmeldungen sind den Betroffenen zu entlocken: "Bitte nicht, ich habe heute schon genug mitgemacht", erzählt ein betroffener Mitarbeiter.
Die Geschäftsführung der Böhler Bleche hat umgehend alle betroffenen Mitarbeiter kontaktiert und informiert. Die ärztliche Betreuung wurde umgehend sichergestellt. Böhler Bleche hat noch am Mittwoch bei der Bezirkshauptmannschaft in Bruck eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht. Die Ärztin wurde vom Dienst freigestellt.

- Das Böhler Bleche-Werk der Voestalpine in Mürzzuschlag.
- Foto: voestalpine AG
- hochgeladen von Markus Hackl
Der Ball liegt bei der VAMED
"Um den Mitarbeitern bei Voestalpine Böhler Bleche möglichst rasch eine Covid-19-Schutzimpfung zu ermöglichen, haben wir mit dem Arbeitsmedizinischen Zentrum der VAMED in Kapfenberg einen renommierten und erfahrenen Dienstleister im Gesundheitsbereich für die Impfungen beauftragt. Für uns ist unverständlich, wie es in einem medizinisch hoch-kritischen Bereich wie einer Impfstraße zu möglichen Mängeln in Hinblick auf Qualität und Hygiene kommen konnte. Die Voestalpine bedauert die Vorfälle zutiefst und wird alles daransetzen, um volle Aufklärung für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten und für diese eine bestmögliche medizinische und psychologische Betreuung sicherzustellen", erklärt Voestalpine-Sprecher Peter Felsbach in seiner ersten Reaktion.
Die Voestalpine hat auf den Vorfall umgehend mit einer genauen Überprüfung aller Impfstraßen im Konzern reagiert. "Aus heutiger Sicht ist allerdings davon auszugehen, dass es sich bei den möglichen Mängeln in der vom Arbeitsmedizinischen Zentrum der VAMED in Kapfenberg betriebenen Impfstraße um einen Einzelfall handelt, der auf mögliche grobe Versäumnisse einer einzelnen Ärztin zurückzuführen ist", so Felsbach.
Eine Reaktion der VAMED ist noch ausständig.


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