Ö3-Geisterfahrer-Statistik 2021
Semmering Schnellstraße bleibt Geisterfahrer-Hotspot
"Autofahrer aufgepasst, ein Geisterfahrer ist auf der S6 Semmering Schnellstraße unterwegs." Kein anderer Streckenabschnitt auf Österreichs Straßen hat es im vergangenen Jahr so oft in die Geisterfahrermeldungen vom Radiosender Ö3 geschafft als jener zwischen dem Semmering-Tunnel und dem Knoten St. Michael.
MÜRZTAL. Insgesamt informierte Ö3 im vergangenen Jahr über 388 Geisterfahrermeldungen, 24 davon entfielen auf den steirischen Abschnitt der Semmering Schnellstraße. "Die S6 ist hinsichtlich der Warnungen tatsächlich auffällig, hingegen der Unfallgeschehnisse allerdings nicht", erklärt Asfinag-Pressesprecher Walter Mocnik und weist darauf hin, dass lediglich zehn Prozent aller Geisterfahrer tatsächlich auch sichtbar und erwischt werden. "Wir versuchen die Autofahrer so gut wie möglich zu leiten und die Strecken in Sachen Beschilderung und Bodenmarkierungen stets zu optimieren. Den Faktor Mensch können wir aber leider nicht beeinflussen", so Mocnik, der darauf hinweist, dass die Hälfte der erwischten Geisterfahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen. Konkrete Verbesserungen werden nun bei der Auffahrt Mürzzuschlag West vorgenommen. "Mit einem neuen Autobahnsymbol und Leitpflöcken versuchen wir die Lenker optisch besser zu leiten", so Mocnik.
Zwölf Prozent mehr Geisterfahrer als im Vorjahr
Nach einem verkehrsberuhigten 2020 verzeichnet die Geisterfahrerstatistik 2021 ein Plus von zwölf Prozent. Im langjährigen Trend liegt die aktuelle Gesamtzahl von 388 Meldungen leicht über dem Durchschnitt der letzten dreizehn Jahre. Insgesamt haben sich im letzten Jahr neun Unfälle mit Geisterfahrern ereignet. Neben drei Toten bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Westautobahn (A1) bei St. Pölten-Süd gab es noch sieben Schwer- und neun Leichtverletzte. Insgesamt sind seit 1987 bei 591 Geisterfahrer-Unfällen 120 Menschen getötet worden.
80 Prozent sind männlich, 40 Prozent alkoholisiert
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit hat im Rahmen einer aktuellen Untersuchung auch die Hauptgründe für Geisterfahrten ermittelt. 40 Prozent der Fälle sind dem Fahren unter Alkoholeinfluss geschuldet, weitere 40 Prozent entfallen auf Orientierungslosigkeit wegen Überforderung. 10 Prozent werden aufgrund von Drogeneinfluss zum Geisterfahrer, die anderen 10 Prozent begehen die Fahrt mit Absicht. Etwa acht von zehn Geisterfahrern sind männlich, nur ein knappes Fünftel weiblich.
Das richtige Verhalten bei einer Geisterfahrermeldung
(Quelle: Asfinag)
- Bewahren Sie Ruhe
- Reduzieren Sie die Geschwindigkeit
- Erhöhen Sie den Abstand zum Auto vor Ihnen
- Reihen Sie sich auf den rechten Fahrstreifen ein und überholen Sie nicht
- Bleiben Sie nach Möglichkeit beim nächsten Parkplatz/Rastplatz stehen und warten Sie bis es Entwarnung gibt
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