Aus für "kik" im Mürz Center

Das Mürz Center in Mürzzuschlag verliert mit Ende Juli das Handelsunternehmen "kik". Die Sperre hat zuletzt zu zahlreichen Debatten geführt. "Kik" gab als Grund der Schließung, so Bgm. Karl Rudischer, an, nicht in einem Geschäftslokal sein zu wollen, welches nicht einer korrekten Widmung entspricht.

Die Stadtgemeinde wirft den Ball an den Errichter, die R. Mendlik GmbH zurück. "Diese hat sich nicht an den gesetzlich gewidmeten Bebauungsplan gehalten", sagt Rudischer in einem Pressegespräch. Der Widmungsbescheid des Mürz Centers sieht laut Raumordnung (Landesentwicklungsprogramm) eine beschränkte Verkaufsfläche von 3.000 Quadratmetern vor. "Mendlik baute jedoch um 2.000 Quadratmeter größer und wies diese als Lagerflächen aus, was in Ordnung wäre und wofür er auch die Baubewilligung bekam", so Rudischer.

"Kik" war einer der Interessenten, die 2013 von der Mürzer Innenstadt in das Fachmarktzentrum, wegen einer besseren Ertragserwartung, umsiedelte, begründet Rudischer. Laut Teamleiterin Manuela Karl nicht wissend, dass das zugewiesene Geschäftslokal nicht für Handelswaren (Einkaufszentren 2) genehmigt und als Lagerfläche ausgewiesen war. "Jetzt wo das Geschäft gut zu laufen beginnt, müssen wir zusperren. Fünf Arbeitskräfte verlieren ihren Arbeitsplatz". Rudischer hat inzwischen "kik" ein leerstehendes Innenstadtlokal angeboten.
"Kurz nach der Eröffnung des Mürz Centers klagte Mendlik die Stadt und hat beim Verfassungsgerichtshof eine Beschwerde wegen verfassungswidriger Beschränkung der Verkaufsflächen eingebracht, wurde aber abgewiesen", sagt Rudischer. Der Bürgermeister betont, dass die Verkaufsflächenbeschränkung zum Schutz der Innenstadt festgelegt wurde.

Der Handel in der Innenstadt beklagt inzwischen sieben Arbeitsplätze verloren zu haben. Mürz Center-Errichter Richard Mendlik sieht das Ganze gelassen und hofft auf eine Einlenkung der Stadt bzw. der Innenstadt-Handelstreibenden. "Eine Grundlagenforschung soll bestätigen, dass sowohl das Mürz Center als auch der Handel in der Innenstadt seine Berechtigung haben, und schließlich haben wir 49 neue Arbeitsplätze geschaffen", unterstreicht Mendlik.
Heinz Veitschegger