"Unser Verdienst ist positives Feedback"

Im Vinzimarkt: Mitglieder der "Vinzenzgemeinschaft St. Barbara" mit Obfrau Elisabeth Kiedl (li.) und Vinzimarkt-Kunden.
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Vor einem Jahr hat der Vinzimarkt in St. Barbara-Wartberg eröffnet. Menschen mit geringem Einkommen können hier Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs sehr günstig erwerben. "181 Berechtigungskarten haben wir bislang bereits ausgestellt", so Elisabeth Kiedl, Obfrau des Vereins "Vinzenzgemeinschaft St. Barbara". 40 ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen seit einem Jahr dafür, dass Waren von umliegenden Märk-ten und Geschäften abgeholt, für den Verkauf vorbereitet und verkauft werden. Aber auch viele Privatpersonen kommen in den Vinzimarkt, um etwas vorbeizubringen. "Unser Verdienst ist das positive Feedback", so Kiedl.
"Ich habe keine Pension, nur mein Mann. Der Vinzimarkt ist eine sehr gute Einrichtung. Die wichtigsten Lebensmittel bekomme ich hier", sagt eine Einkäuferin. Auch Susanne Baumann kommt mit ihrer Tochter zwei Mal in der Woche zum Einkaufen. "Ich bin froh, dass es den Vinzimarkt gibt. Dadurch kann man sich schon viel ersparen. Wir nehmen auch hin und wieder selber etwas zum Verkaufen mit. Kleidung, die meiner Tochter zu klein ist oder Bücher, weil wir wissen, dass es andere wieder gut brauchen können", sagt Baumann, die alleinerziehend und derzeit arbeitssuchend ist.
Die eingerichtete Kommunikations-Ecke im Vinzimarkt findet immer mehr Stammgäste. Gegen eine freiwillige Spende gibt es auch Kaffee oder Tee. Ab September trifft sich hier wieder eine Handarbeitsrunde. Auch Margarethe Friesenbichler zählt zur Kundschaft im Vinzimarkt und zur Kaffeerunde. "Das ist eine kleine Abwechslung. Bei der Kaffeerunde werden Neuigkeiten ausgetauscht. Der Markt ist eine große Hilfe. Hier kann ich mir acht Weckerl um den Preis kaufen, wo ich sonst eines bekomme", erzählt die 60-Jährige, die alleinstehend ist und eine kleine Invalidenpension bezieht.
Im Müll landet im Vinzimarkt nichts. Aus übrigem Gebäck werden Bröseln gerieben, aus Obst und Gemüse macht Irene Baron-yay Marmelade, Chutneys und Pesto. "Alleine heuer waren es 381 Gläser Marmelade, 68 Gläser Chutney und 65 Gläser Pesto", sagt Baronyay.

Rückblick

Seit der Eröffnung vor einem Jahr hat sich viel getan im Vinzimarkt, der übrigens der erste Vinzimarkt im ländlichen Raum ist. Seit Jänner hat der Verein ein eigenes Transportfahrzeug, mit dem Warenspenden abgeholt werden können. Von Februar bis Mai hatte Elisabeth Kiedl sieben Firmlinge im Vinzimarkt, die im Rahmen ihres Firmunterrichts im Vinzimarkt mitgeholfen haben. Die "Vinzenzgemeinschaft St. Barbara" war beim Wartberger Advent dabei, versah Dienst auf der Burgruine Lichtenegg und beim Vinzifest in Graz wurden wichtige Kontakte geknüpft. Es wurden viele Spenden und Soforthilfen vom Verein getätigt.

Ein Fest für alle

Nächstes großes Vorhaben des Vereins ist am 10. September (10-14 Uhr) ein Fest für alle, mit einem Flohmarkt im Vinzimarkt. Der Reinerlös kommt sozialen Projekten in St. Barbara zugute. Dafür werden Textilien, Schuhe, Taschen und Geschirr gesammelt. Abgegeben werden können die Spenden zu den Öffnungszeiten bis spätes-tens 8. September. Der „Rotaract Club Kapfenberg sm@rt“ hat dem Vinzimarkt-Team bereits Unterstützung mit zehn Mitgliedern zugesagt.

Der Vinzimarkt St. Barbara

Das Angebot des Vinzimarkts beinhaltet Waren, die falsch etikettiert oder kurz vor dem Ablaufdatum sind oder die Verpackung leicht beschädigt ist.
Im Vinzimarkt St. Barbara sind Personen einkaufsberechtigt, die alleinstehend weniger als 950 Euro, zu zweit weniger als 1.450 Euro, pro Kind zuzüglich 150 Euro, zur Verfügung haben.

Öffnungszeiten:
Montag, Dienstag, Freitag von 9 bis 12 Uhr sowie am Donnerstag von 14 bis 17 Uhr.
Kontakt:
Vinzimarkt St. Barbara, Dorfstraße 47, 8661 St. Barbara. Elisabeth Kiedl, Tel. 0699/81788560, Angelika Faustmann, Tel. 0676/5415172.

Im Vinzimarkt: Mitglieder der "Vinzenzgemeinschaft St. Barbara" mit Obfrau Elisabeth Kiedl (li.) und Vinzimarkt-Kunden.
Viele Privatpersonen kommen mit Spenden vorbei wie Margot Grundauer aus Kindberg.
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