Eröffnung Kraftwerk und Photovoltaik Kaltenegger vlg. Hubmoarhof in der Gaal

Fotos: Heinz Waldhuber
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Autor: Heinz Waldhuber

Wasser- und Sonnenenergie haben seit Samstag in der Gaal das Sagen.

Die Kraft des Wassers ist zeitlos. Während anderswo noch immer auf umweltbelastende Energieformen gesetzt wird, geht man in der Gaal neue Wege. Wasser und Sonne sind hier die Energiebringer, umgesetzt durch das Kleinkraftwerk Vorwitzbach und die auf den Dächern des landwirtschaftlichen Betriebes Kaltenegger vulgo Hubmoarhof installierte Photovoltaikanlage – mit 900 Quadratmetern Fläche übrigens die derzeit größte „Auf-Dach-Anlage“ Österreichs.

Saubere Energie
Die erzeugte Stromleistung beider Anlagen deckt den Jahresbedarf von weit mehr als 1.000 Haushalten mit sauberer erneuerbarer Energie. Innovation, Engagement und Unternehmergeist standen bei der Entwicklung beider Projekte Pate.
Isabella Kaltenegger, Sprecherin der vier heimischen Gesellschafter – darunter auch die Forstverwaltung Wasserberg – kann zufrieden sein. Mit der Umsetzung beider Energieprojekte hat man in der Gaal einen „Jahrhundertschritt“ in die Zukunft getan und auf Ressourcen gesetzt, die zeitlos sind.
Das Kleinkraftwerk Vorwitzbach, derzeit das erste Hochdruckkraftwerk der Region mit 400 Meter Höhenunterschied, betreibt eine dreistrahlige Peltron-Turbine und sichert eine Jahresarbeitsleistung von mehr als 3,5 Millionen Kilowattstunden. In einer einjährigen, unfallfreien Bauzeit errichtet, kann die von ihm produzierte Strommenge rund 1.000 Haushalte versorgen.
Mit der Auftragsvergabe an heimische Unternehmen – das Technische Büro Hammer lieferte die Planung, Kaltenegger Bau besorgte die bautechnische Umsetzung – war auch für entsprechende Beschäftigungsimpulse gesorgt.

Viele Argumente
Für Wasserberg-Chef Wolfgang Loidl, Geschäftsführer der KKW Vorwitzbach GmbH, gibt es viele Argumente für den Ausbau der Wasserkraft: „Es ist die kostengünstigste Form, erneuerbare Energie zu produzieren, ohne Umwelt und Natur mit Kohlendioxid zu belasten“, so Loidl. Zudem erzeuge man hier frei von Emissionen, das benötigte Wasser werde zu 100 Prozent sauber wieder in das Bachbett zurückgegeben.
Die Notwendigkeit für ein europaweites Umdenken in der Energieerzeugung macht die Tatsache deutlich, dass in den meisten EU-Ländern Strom nach wie vor aus Kohle, Gas und Atomkraft erzeugt werde, während Österreich bereits 60 Prozent seines Strombedarfs aus der Wasserkraft gewinnt. Mit der vom heimischen Unternehmen Ökosolar errichteten Photovoltaikanlage ist auch die Sonne im „Boot“ der Gaaler Energieproduktion.

Größte Dach-Anlage
Rund 900 Quadratmeter Dachfläche der Kaltenegger’schen Stallgebäude wurden mit Solarzellen ausgestattet, die eine Jahresleistung von mehr als 120.000 Kilowattstunden garantieren. Die erzeugte Strommenge entspricht einem Jahresbedarf von rund 30 Haushalten und wird zur Gänze in das Stromnetz eingespeist.
Siemens Österreich lieferte dazu die erforderlichen Solarwechselrichter, mit denen die Umwandlung der Gleichspannung aus den Solarmodulen in Wechselspannung erfolgt. „Ökosolar zählt mittlerweile zu den führenden Photovoltaik-Spezialisten der Steiermark und bietet Kleinanlagen für Einfamilienhäuser bis zu Photovoltaik-Großkraftwerken an“, so Geschäftsführer Bernd Lippacher, der auf beeindruckende Referenzen verweisen kann, so etwa die größte Photovoltaikanlage Österreichs am Tauernwindpark im Lachtal oder eine 7 Megawatt-Anlage im ostdeutschen Gera.
Gratulationen zur Inbetriebnahme beider Anlagen gab es vergangene Woche von zahlreichen Gästen der samstäglichen Eröffnungsfeier aus Wirtschaft und Politik, aber auch durch den Abt des Stiftes Heiligenkreuz, der den göttlichen Segen erbat.

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