Dem Wegauskehrer nach

- In der Hinteren Krakau zogen am „Damischen Montag“ nach altem Brauch wieder die Faschingrenner von Haus zu Haus. Das Faschingrennen zählt zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
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Die Faschingrenner laufen von Haus zu Haus und vertreiben mit ihren Glocken den Winter.
KRAKAU. Am „Damischen Montag“ waren in der Hinteren Krakau wieder Dutzende Faschingrenner unterwegs und zogen nach altem Brauch – das Faschingrennen ist immaterielles Kulturerbe der UNESCO – zu den Höfen und Häusern, um den Winter aus dem Land zu vertreiben.
Wegauskehrer und Springer
Angeführt wurde die Formation der „Schean“ vom Wegauskehrer (Christian Würger) und dem Hühnergreifer (Florian Wallner). Dutzende Springer bzw. Schellfasching - heuer waren gleich 48 Männer und Burschen dabei - machten vor jedem Hof und Haus ein „Kranzl“ und vertrieben beim lauten Kranzl gemeinsam mit den vier Glockfaschingen durch Läuten und Jauchzen die bösen Wintergeister.
Oft war ein Hindernis, die sogenannte „Speng“, eine in einer Höhe von 2,7 Metern aufwärtsgespannte Kette, mit Geschick zu überwinden. Zumindest der Wegauskehrer, der 1. Springer (Roman Moser) und einige weitere mussten das schaffen, ehe das Eierweibl und der Haferträger die Eier und das Getreide einsammeln konnten.
Rossknecht und „Vettln“
Dem farbenprächtigen Zug folgte die muntere Truppe um den Rossknecht (Erwin Siebenhofer) und man verkaufte in einer eigenen Zeremonie den Bewohnern und Schaulustigen das Faschingsross und verlangte stets eine „kleine Anzahlung“. Zu dieser geschäftstüchtigen Formation gehörten auch der Hufschmied, der Fleischhacker, der Scherenschleifer, der Wunderdoktor, der billige Jakob, der Frisör und die Poppavettln.
Laufen bis zum Betläuten
Gestartet wurde um halb vier Uhr in der Früh und nach einer zurückgelegten Wegstrecke von mehr als 50 Kilometern mussten alle Mitwirkenden vor dem letzten Glockenschlag, dem Betläuten, am vorgesehen Ziel einrennen, sonst hätte der Teufel das Ross geholt.
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