Kräuter-Cocktail
Kräuterexpertin nimmt das Gänseblümchen unter die Lupe

In der MeinBezirk-Serie "Kräuter-Cocktail" werden unsere heimischen Kräuter und Pflanzen durch Kräuterexpertin Astrid Wieser erklärt. Dieses Mal wurde das Gänseblümchen genauer unter die Lupe genommen.

STEIERMARK/MURTAL. Im Format "Kräuter-Cocktail" erklärt die Kräuterexpertin von MeinBezirk.at die Heilwirkung der verschiedenen Pflanzen im Garten und auf der Wiese. Jedes Mal gibt es einen anderen Schwerpunkt und zum Schluss wird ein Cocktail aus den Kräutern gemischt. Gestartet wurde mit den gängigsten Frühlingskräutern (Video und Bericht). Dieses Mal dreht sich alles um das Gänseblümchen

Kräuterexpertin Astrid Wieser (l.) und MeinBezirk-Redakteurin Martina Bärnthaler nehmen das Gänseblümchen genauer unter die Lupe. | Foto: Julia Gerold
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Daisy, Maiblume oder Bellis Perennis?

Das Gänseblümchen ist auch unter den Namen Osterblume, Maiblume oder Regenblume bekannt. Lateinisch wird diese Heilpflanze "Bellis Perennis" genannt, was übersetzt „Die Ausdauernde unter den Schönen“ heißt. Es gibt aber noch viele weitere Namen für diese altbekannte Blume. In England wird sie zum Beispiel "Daisy" – eine Mischung von Tag und Auge – genannt, denn die Blüten sind nur geöffnet, wenn die Sonne scheint.

"Das Heilpflänzchen sucht die Nähe des Menschen, liebt festen und einen nährstoffreichen Untergrund, zum Beispiel dort, wo regelmäßig gemäht bzw. beweidet wird. Deswegen findet man sie oft auf Wegränder, Weiden und auch im Garten."
Astrid Wieser, MeinBezirk-Kräuterexpertin

Zur Person

Astrid Wieser hat letztes Jahr eine Ausbildung zur Kräuterexpertin absolviert. Sie beschäftigt sich aber schon seit Jahrzehnten mit der Heilkunde der Kräuter. Sie lebt in Judenburg und möchte mit dem neuen Format "Kräuter-Cocktail" ihr Wissen weitergeben .

Das Gänseblümchen ist nicht nur bei den Kindern ein beliebtes Sammel- und Bastelobjekt, sondern auch für Wildbienen, Erdhummeln, Käfer oder den Schmetterlinge eine wichtige Futterstelle. "Auch die Menschen können die Blume ohne Bedenken essen. Man kann sie ganz einfach in den Salat, auf Brötchen, in Smoothies und Co. geben", erklärt die Kräuterhexe. 

Heilwirkung Gänseblümchen

Die Blume enthält ätherische Öle, Saponine, Bitter-, Gerb- und Schleimstoffe. Aber auch Mineralstoffe wie Kalium oder Magnesium. Zusätzlich weist sie Spurenelemente von Eisen und Vitamine – am meisten davon Vitamin C – auf. Diese Inhaltsstoffe des Gänseblümchens wirken somit schleimlösend, regt den Stoffwechsel an, wirkt entwässernd und auch blutreinigend. Die Blume kann aber auch als natürliche Arznei gegen Mückenstiche und Co. helfen: "Wenn man das Gänseblümchen zwischen den Fingern reibt, kommt ein Saft zum Vorschein. Diesen kann man auf Wespen-, Bienenstiche und Co. tupfen." Somit werden der Schmerz oder der Juckreiz gelindert. 

Tipp: Das Gänseblümchen kann beispielsweise den Juckreiz und Schmerz bei Mückenstichen lindern. Kinder können sich somit am Spielplatz ganz einfach selber helfen. | Foto: Julia Gerold
  • Tipp: Das Gänseblümchen kann beispielsweise den Juckreiz und Schmerz bei Mückenstichen lindern. Kinder können sich somit am Spielplatz ganz einfach selber helfen.
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Was kann man aus dem Gänseblümchen zaubern?

"Die Blüten kann man trocknen und daraus dann einen schleimlösenden Tee bei Erkältungserkrankungen zubereiten. Natürlich kann man auch aus den frischen Blüten einen Tee aufgießen, das Trocknen hat den Vorteil, dass man auch im Winter etwas davon hat. Gänseblümchen passt auch ausgezeichnet in eine Frauentee-Mischung."
Wenn man Lust und Zeit hat, kann man auch eine Tinktur ansetzen, diese in kleine Sprühflaschen füllen und direkt auf die betroffenen Hautstellen bei Akne, Neurodermitis und Co. aufsprühen. "Man könnte sich auch aus einem angesetzten Ölauszug eine Creme gegen Blutergüsse, leichte Verletzungen und zur Hautpflege rühren", so Wieser.

Übrigens: Nach einer äußerlichen Anwendung der Tinktur sollte man die Haut nochmals eincremen. Es kann sein, dass die Haut durch die Tinktur trocken wird. Kommt auf den Hauttyp an.

Gänseblümchen-Cocktail

"Man kann die jungen Blätter in Wildkräutersalaten, Kräutersalz, Kräuterbutter, Suppen beimengen und die Blüten können als Deko auf Brötchen gelegt werden." Aber auch Smoothies und Kräutercocktails können damit zubereitet werden. Bei unserem Besuch bei der Kräuterexpertin haben wir dieses Mal einen alkoholfreien Cocktail gemixt. 

Dieses Mal wurde ein Gänseblümchen-Cocktail gemixt. | Foto: Julia Gerold
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Cocktail-Rezept:
• einen kleinen Apfel
• eine Banane
• einige Gänseblümchen-Blätter und -Blüten
• drei Blätter Zitronen-Melisse
• ein Blatt Brennnessel
• ein Blatt Löwenzahn
• 200 ml Wasser
• Vanillezucker

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