Mit der Fusion fiel auch ein Kuriosum

Das umgebaute Gemeindeamt beherbergt nun alle Mitarbeiter der neuen Gemeinde Weißkirchen. Foto: KK
  • Das umgebaute Gemeindeamt beherbergt nun alle Mitarbeiter der neuen Gemeinde Weißkirchen. Foto: KK
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Murtal

Nach Zusammenlegung werden viele Gemeindeämter nicht mehr gebraucht.

Mit den Gemeindefusionen vom 1. Jänner sind schlagartig viele Gemeindeämter von der Bildfläche verschwunden. Damit wurde im Obdacherland auch ein lange währendes Kuriosum beseitigt: Jahrelang sind in der Gemeinde Obdach nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt vier Gemeindeämter für die Bürger von Amering, Obdach, St. Anna und St. Wolfgang zuständig gewesen. Mittlerweile sind alle Mitarbeiter ins eigens dafür adaptierte Gemeindeamt Obdach übersiedelt.
Was geschieht nun mit den leer stehenden Flächen? Die Büroräume werden vermietet. „Eine Entscheidung darüber kann aber erst der neu konstituierte Gemeinderat treffen“, erklärt der Obdacher Amtsleiter Karl Wilding. Bestehende Einrichtungen wie Geschäftslokale im Gemeindeamt St. Anna oder Bauhof, Kindergarten und Wohnungen im Gemeindeamt Amering bleiben natürlich erhalten. Im ehemaligen Gemeindeamt St. Wolfgang laufen bereits Renovierungsarbeiten. Dort werden künftig ein Nagelstudio und ein Versicherungsbüro einziehen.

Kein Bedarf
Ein ähnliches Bild ergibt sich in Weißkirchen: Das adaptierte Gemeindeamt wurde am 2. Jänner eröffnet und vereint jetzt alle Mitarbeiter der bisherigen Ortschaften. Servicestellen wird es keine geben. Amtsleiter Harald Rössler: „Ein diesbezüglicher Versuch in Reisstraße hat sich nicht bewährt, das wurde nicht gut angenommen. Wir haben bei uns alles zentral im Ort, da kommen die Leute sowieso vorbei.“ Für das Gemeindeamt in Maria Buch-Feistritz gebe es bereits Kauf-interessenten und die Räumlichkeiten in Eppenstein sollen vermietet werden. Auch das muss der neue Gemeinderat entscheiden.

Servicestellen eingerichtet

Anderswo im Bezirk Murtal baut man sehr wohl auf Servicestellen für die Bürger der fusionierten Gemeinden. Etwa in Apfelberg, das eine Ehe mit Knittelfeld einging, oder in Flatschach, dem Juniorpartner von Spielberg.
Gleich zwei Servicestellen gibt es in der neuen Stadtgemeinde Judenburg - und zwar in Reifling und in Oberweg. „Wir betreiben das jetzt versuchsweise und werden sehen, wie gut das Angebot angenommen wird“, berichtet Kommissär Hannes Dolleschall.
Ähnlich sieht die Vorgangsweise in der gänzlich neuen und weitläufigen Gemeinde Pölstal aus: Das Gemeindeamt steht in St. Oswald-Möderbrugg, Servicestellen wurden in Bretstein, Oberzeiring und St. Johann am Tauern eingerichtet. „Diese sind an jeweils einem Tag pro Woche besetzt“, sagt Amtsleiter Walter Pirker. In Oberzeiring wird künftig auch der Postpartner untergebracht sein, in Bretstein haben die Vereine das Sagen.

Murau

Neuer Gemeinderat wird über künftige Nutzung der Gemeindeämter entscheiden.

In einigen Gemeinden des Bezirkes Murau wurde die künftige Verwendung der nicht mehr benötigten Gemeindeämter bis dato noch nicht fixiert.
In der neuen Gemeinde Neumark betrifft diese Thematik gleich vier Gemeindeämter. Die Gebäude in Zeutschach, Kulm am Zirbitz, Perchau und Mariahof sollen für Wohnräume oder gewerbliche Nutzung weiter verwendet werden, bestätigt Amtsleiter Wilfried Ofner: „Das Gemeindeamt in Mariahof eignet sich beispielsweise optimal für Büroräumlichkeiten. Die Entscheidung wird jedoch erst nach der Gemeinderatswahl getroffen.“ In St. Marein bei Neumarkt befindet sich weiterhin das Bauamt und Dürnstein wird zur Servicestelle für Amtsstunden, die einmal wöchentlich besetzt ist.

Mieter gesucht
Auch für das Gebäude, in dem sich die Gemeinden Oberwolz-Umgebung und Winklern vor der Fusion zur neuen Gemeinde Oberwölz befunden haben, wird ein Mieter für die bald leer stehenden Räumlichkeiten gesucht. „Wir sind nun seit 2. Jänner im Gemeindeamt Oberwölz. Bis Ende Jänner nutzen wir ein Büro im alten Gemeindeamt Oberwölz-Umgebung und Winklern noch selbst“, erklärt Regierungskommissär Martin Hebenstreit. In diesem Gebäude befinde sich außerdem die Tagesmutter und die Mutterberatung, welche die Räumlichkeiten auch weiterhin nutzen werden.
Auch das Gemeindeamt in Schönberg-Lachtal wird einer weiteren Verwendung zugeführt: Demnächst sollen dort neue Wohnungen für die Bevölkerung entstehen.

Für Amtsstunden genutzt
Gleich zwei Servicestellen sind in der neuen Gemeinde Murau entstanden. Auf der Stolzalpe wird ein Büro im Gemeindegebäude für die eigene Verwendung genutzt, genauso benötigt die Gemeinde zwei Räume in Steirisch Laßnitz für wöchentliche Amtsstunden. „Im Haus in Steirisch Laßnitz befinden sich außerdem Gemeindewohnungen, welche bereits vermietet sind. Diese bleiben natürlich bestehen“, so Kommissär Thomas Kalcher. „Drei gewerbliche Mieter gibt es auch im Gemeindeamt in St. Egidi. Die bleiben.“ Für den Rest des Hauses gibt es aber noch keine Pläne. „Wir sind für alle Optionen offen. Kauf, Vermietung ... Die entgültige Entscheidung wird der nächste Gemeinderat treffen.“
Das ehemalige Amt in Triebendorf ist ebenfalls Eigentum der Gemeinde, soll aber weiterhin dem öffentlichen Bereich als Vereinslokal dienen.
Auch das Gemeindeamt in Krakauhintermühlen, welches sich im Gebäude der Schule befindet, wird der öffentlichen Nutzung zur Verfügung gestellt. Dort werden die Räumlichkeiten künftig von der Musikschule und der Volksschule verwendet.

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