Vom Unwetter gestreift

Feuerwehrleute waren rund um die Uhr im Einsatz, um die Schäden in Grenzen zu halten. Foto: Schwarz
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Hagel, starker Regen und Gewitter führten auch im Murtal zu Hochwasser und Murenabgängen.

STEFAN VERDERBER
Die sengende Hitze der Vorwoche ließ es vorausahnen - und am Samstag geschah es dann tatsächlich. Das Murtal wurde von einem Unwetter gestreift, das den Einsatzkräften ein arbeitsreiches Wochenende bescherte.
Im Bezirk Judenburg traf es die Gemeinden Pusterwald, Bretstein und Oberzeiring am schlimmsten. Straßen wurden von Muren und Schlammmassen verschüttet. Starke Verklausungen gab es außerdem entlang der Verbindungsstraße zwischen Oberzeiring und Lachtal.
Flammeninferno verhindert
In Knittelfeld mussten Feuerwehrleute bereits am vergangenen Donnerstag zum ersten Mal ausrücken: Ein Blitzschlag hatte einen Waldbrand in Pichl bei St. Lorenzen ausgelöst. "Schon bei der Anfahrt zum Einsatzort schlugen die Flammen meterhoch in die Luft und drohten sich rasend schnell auszubreiten", erzählte Einsatzleiter Wilfried Stocker. Er koordinierte die Arbeit der Feuerwehren Preg, St. Lorenzen, St. Margarethen, Apfelberg und Knittelfeld, die den Brand nach wenigen Stunden löschen konnten und somit ein Inferno verhinderten.
Zu diesem Zeitpunkt wussten die freiwilligen Helfer noch nicht, dass ihnen am Samstag noch Schlimmeres bevorstehen würde. Verklauste Brücken, überflutete Keller, umgestürzte Bäume und verwüstete Gärten waren die Folge starken Regens. Abermals mussten über 100 Feuerwehrmänner ausrücken, um die Schäden zu beheben. Darunter war ein weggerissener Dachstuhl eines Stallgebäudes oder der überflutete Keller des Gemeindeamtes in Seckau.
Auch der Bezirk Murau wurde von den heftigen Regenfällen der vergangenen Woche nicht verschont. Das Gebiet Ranten-Krakauschatten-Krakauebene musste teilweise für den Verkehr gesperrt werden, eine Landstraße wurde zum Teil weggerissen. Im Rantental waren Urlauber in ihren Almhütten eingeschlossen, sie mussten von Bergrettung und Feuerwehr geborgen werden. Das gesamte Ausmaß des Unwetters wurde erst nach einem Rundflug mit dem Polizeihubschrauber ersichtlich. Almhütten wurden verschüttet, Brücken sind einfach verschwunden, der Rantenbach ist mehrfach über sein Ufer getreten. Laut Auskunft der Polizei werden die Aufräumarbeiten wohl mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Rasch aufräumen
"Es geht darum, nun möglichst rasch mit den Arbeiten zu beginnen", sagte Hermann Beren, Bürgermeister von Bretstein. Dieser Wunsch war an Landesrat Johann Seitinger gerichtet, der sich am Montag gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Heinz Gach in den betroffenen Orten im Bezirk Judenburg ein Bild von den Unwetterschäden machte.

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