Landwirtschaftskammerwahl 2016: Die Blauen wollen diesmal stärker mitmischen

Die "Freiheitliche Bauernschaft" präsentierte im Judenburger Gasthof Gruber ihre Kandidaten für die Landwirtschaftskammerwahl 2016. Links im Bild Landesparteiobmann Mario Kunasek. Fotos: Pfister
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  • Die "Freiheitliche Bauernschaft" präsentierte im Judenburger Gasthof Gruber ihre Kandidaten für die Landwirtschaftskammerwahl 2016. Links im Bild Landesparteiobmann Mario Kunasek. Fotos: Pfister
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Im Beisein von Landesparteiobmann Mario Kunasek stellten sich die Spitzenkandidaten der "Freiheitlichen Bauernschaft" den Pressevertretern. Es war dies die vorletzte Station im Rahmen der Bezirkstour der FPÖ vor der Landwirtschaftskammerwahl am 31. Jänner. Mit dabei waren auch LAbg. Albert Royer, Agrarsprecher des Freiheitlichen Landtagsklubs und Bezirkskammerrat Leonhard Meister, Landesobmann und Spitzenkandidat der "Freiheitlichen Bauernschaft" innerhalb der FPÖ.
Als Spitzenkandidaten des Bezirkes Murtal vorgestellt wurde dabei auch BKR Johann Höden, Bauer aus St. Peter ob Judenburg. Für den Bezirk Murau geht Bezirkskammerrat Andreas Racz ins Rennen um die Stimmen der Bäuerinnen und Bauern.
Dies sei eine richtungsweisende Wahl für die Zukunft der Bauern. In Bezug auf den mächtigen ÖVP-Bauernbund sei es ein Kampf "David gegen Goliath", so Landesparteiobmann Mario Kunasek, der trotzdem meinte: "Die Nerven beim ÖVP- Bauernbund liegen blank!" Bei den letzten Wahlen war die FPÖ immer auf der Siegerstraße, deshalb seien die Erwartungen auch bei dieser Wahl entsprechend hoch. Ziel sei es, auf Augenhöhe aufzuschließen.

Bauern haben viele Probleme

Albert Royer (Liezen), Agrarsprecher der "Freiheitlichen Bauernschaft" hofft zumindest auf ein Grundmandat, um in der Bauernkammer vertreten zu sein. Royer skizzierte die Probleme der Bauern und nannte konkret den Milchbereich, der die dramatische Lage der Bauern sichtbar mache. Durch die Russland-Sanktionen sei ein riesiger Markt weggebrochen. Wenn man wisse, dass damit rund ein Drittel der EU-Exporte der Landwirtschaft wegebrochen sind, könne man sich vorstellen, welche negativen Auswirkungen das auf den Preis für landwirtschaftliche Produkte habe. Bergbauer Reinhard Steinmetz (Eppenstein/Weißkirchen) merkte an: "Wir verlieren in der Milchwirtschaft rund 1.000 bis 1.500 Euro im Monat!"
Scharf kritisiert wird von den Blauen vor allem "die Untätigkeit des ÖVP Bauernbundes". - TTIP sei eine weitere Gefahr für die Landwirte.
Leonhard Meister (Oststeiermark), Landesobmann der "Freiheitlichen Bauernschaft", schlug in die selbe Kerbe und nannte dazu auch noch strukturelle Probleme und immer mehr Bürokratie, die die Arbeit der steirischen Bauern belaste. Auch die Situation der pensionierten Bauern zeige, dass deren Pension oft nicht einmal so hoch sei, wie die Mindestsicherung.

Regionale Kandidaten

BKR Andreas Racz (Neumarkt) geht als Spitzenkandidat der Freiheitlichen im Bezirk Murau in die Wahl, BKR Josef Höden kandidiert als Spitzenkandidat der FPÖ-Bauern im Bezirk Murtal.
Racz kritisierte viele Unzulänglichkeiten. Einerseits wundere man sich über Geldnot, andererseits zeige sich gerade aktuell wieder, dass sehr wohl Geld vorhanden ist. Racz sprach auch von "Geldverschwendung". Ziel sei es, stärker zu werden. "Wir haben in Murau ein starkes Team. An zweiter Stelle kandidiert mit der Bäuerin Mag. Grudrun Moitzi aus Oberwölz eine starke Frau".
Höden meinte zur aktuellen Situation, zurzeit überlagere das Asylthema alle anderen Probleme, wie zum Beispiel das Bauernsterben. Bauern seien gute Steuerzahler und würden auch Arbeitsplätze am Land sichern, so der Murtaler Bezirkskammerrat. Das Diktat des VP-Bauernbundes sei einfach zu stark. Deshalb sei es wichtig, die "Freiheitliche Bauernschaft" zu stärken. An die Konsumenten richtete Josef Höden den Appell, dass die Wertschätzung der von den heimischen Bauern erzeugten Lebensmittel steigen müsse.
Der Schaden durch die Russland-Sanktionen sei auch für die steirischen Bauern enorm. Man habe dadurch einen hoffnungsvollen Markt verloren. Die Freiheitlichen fordern deshalb eine Aufhebung der Sanktionen.
Ziel bei den Landwirtschaftskammerwahlen ist diesmal ein zweistelliges Ergebnis. Bei der letzten Wahl haben die freiheitlichen Bauernvertreter mit 5,5 Prozent der Stimmen den Einzug in die Landeskammer verfehlt.

Einen Bericht darüber finden Sie auch in der nächsten Print-Ausgabe Ihrer Murtaler Zeitung.

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