Sportler zu Hause
Treppenläufe und Einkaufstaschen tragen

Klaus Bachler spult in Coronazeiten ein spezielles Trainingsprogramm ab. Er hat sich Fitnessübungen mit dem eigenen Körpergewicht und ohne Geräte verordnet.			 | Foto: KK
  • Klaus Bachler spult in Coronazeiten ein spezielles Trainingsprogramm ab. Er hat sich Fitnessübungen mit dem eigenen Körpergewicht und ohne Geräte verordnet.
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ST. GEORGEN O. J. MotorsportassKlaus Bachler spult in Coronazeiten ein spezielles Trainingsprogramm ab.

Die Maßnahmen rund um den Coronavirus betreffen seit mehreren Wochen auch die internationale Welt des Motorsports.

„Alle Tests und Rennen wurden vorerst auf unbestimmte Zeit abgesagt"

Der erfolgreiche Porsche-Pilot Klaus Bachler aus St. Georgen ob Judenburg ist davon auch betroffen und muss zumindest, was das aktive Renngeschehen betrifft, anstatt Vollgas geben auf der Bremse stehen:
„Alle Tests und Rennen wurden vorerst auf unbestimmte Zeit abgesagt. Nachdem mein Vater im Einzelhandel tätig ist, betrifft die Coronakrise auch meine Familie sehr stark.“

Rennkalender war prall gefüllt

Mit Engagements im ADAC GT Masters, GT World Challenge Endurance Cup, VLN Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife inklusive des 24-Stunden-Klassikers und weiteren geplanten Einzelrenneinsätzen war der Rennkalender des 28-Jährigen ursprünglich für heuer prall gefüllt:
„Die Saison wäre schon voll im Laufen, aber durch die Coronakrise haben sich auch meine Rennen auf unbestimmte Zeit verschoben. Es gilt, das Beste aus dieser Situation herauszuholen, positiv und fokussiert zu bleiben. Ich bereite mich so vor, dass ich dann, wenn es wieder losgeht, voll bereit und auf 100 Prozent bin. Jedenfalls freue ich mich schon extrem darauf, bald wieder Motorsport zu bestreiten, Rennen zu fahren, Rad-an-Rad-Duelle und Zweikämpfe zu haben“.

Auftaktrennen auf Oktober verschoben

Nachdem das Auftaktrennen der diesjährigen ADAC GT-Masters-Rennserie, geplant vom 24. bis 26. April in Oschersleben, bereits auf 23. bis 25. Oktober verschoben wurde, steht auch über das GT Masters-Heimrennen am Red Bull Ring (5.-7. Juni) in Spielberg durch den Verbot von Großveranstaltungen zwecks Coronavirus bis Ende Juni seitens der Bundesregierung ein dickes Fragezeichen.
„Ich wäre zwar jederzeit bereit zum Start der Test- und Rennsaison. Betreffend eines möglichen Zeitpunktes kann ich aber derzeit natürlich nichts sagen, weil es aktuell niemand weiß, wann es wirklich wieder losgehen wird. Auch wenn die Rennsaison dann verkürzt starten sollte, will ich, was die Zielsetzung betrifft, um Siege kämpfen und Rennen gewinnen.“

Fitnessübungen ohne Geräte

Bis dahin heißt es aber noch mit Trainingseinheiten in den eigenen vier Wänden vorliebzunehmen und die Möglichkeiten im eigenen Garten vor der Haustüre zu nützen, um die nötige Fitness zu erhalten und weiter aufzubauen:
„Ich bin ein großer Fan von Fitnessübungen ohne Geräte und nur mit dem eigenen Körpergewicht. Es braucht nämlich nicht immer eine große Ausstattung von Geräten, beispielsweise bin ich ein Fan von Treppenläufen im eigenen Haus und in der Wohnung. Einkaufstaschen tragen ist auch ein gutes Oberarm-Training. Mein aktuelles Fitnessprogramm wird von Ausdauertraining dominiert. Fünfmal pro Woche spule ich Lauftrainings ab und mache darüber hinaus viele Übungen im Kraft- und Kraftausdauerbereich. Prinzipiell betreibe ich derzeit sehr viel Sport.“

Genaue Videoanalysen werden forciert 

Neben den Trainingseinheiten gilt es für Bachler auch, einiges an Büroarbeit zu verrichten und natürlich auch noch ausgiebig die Rennsaison 2019 aufzuarbeiten: „Ich starte jeden Tag wie gewohnt sehr früh, um Dinge wie Mails zu bearbeiten und zu erledigen. Neben den Trainingseinheiten und um nicht auf den Motorsport ganz zu verzichten, sehe ich mir meine Onbord-Videos diverser Rennen des letzten Jahres an und analysiere die Datenaufzeichnungen der Fahrten ganz genau.“
Gerne erinnert er sich auf Saisonhighlights wie die drei ADAC GT-Masters-Podiumsränge gemeinsam mit Timo Bernhard und die Siegesfahrt beim Blancpain Endurance Series-Premierenrennen für ihn und sein Rennteam Dinamic Motorsport: „Es war auch der erste Porsche-Sieg generell in dieser Meisterschaft.“

Carrera-Rennbahn wird aufgestellt

Sollte es mit dem Coronavirus noch länger dauern, hat der erfolgreiche heimische Motorsportler noch einen Talon in seinen Händen und lächelt: „Dann werde ich noch meine Carrera-Rennbahn, die seit meiner Kindheit noch im Keller aufbewahrt ist, abstauben und für Trainingszwecke wieder aufstellen.“

Unspektakuläres Osterfest

Fest steht auch, dass heuer das bevorstehende Osterwochenende unspektakulär ausfallen wird: „Wir feiern im kleinsten Familienkreis, und zwar mit jenen Leuten, mit denen ich mich auch in den letzten Wochen im gemeinsamen Haushalt befunden habe. Gemeinsam werden wir das Osterfleisch genießen und auf Besuche bei unseren Verwandten wird natürlich verzichtet. Wir werden das Beste aus dieser Situation machen und versuchen, auf jeden Fall positiv zu bleiben.“

Danach hofft der sympathische und erfolgreiche Rennfahrer, bald wieder im Cockpit seines Porsches den Fuß von der Bremse nehmen zu können, um mit Vollgas auf den Rennstrecken dieser Welt auf Jagd nach Bestzeiten und Podiumsplätzen unterwegs sein zu können.

Autor: Alfred Taucher

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