Rudi und die Wucht der Worte

Auf der Bühne des Fohnsdorfer Arbeiterheimes war Rudi Fußi in seinem Element. Vor heimischem Publikum lief er zur Hochform auf. - Hart, kantig und direkt im steirisch-wienerischen Dialekt. | Foto: Pfister
  • Auf der Bühne des Fohnsdorfer Arbeiterheimes war Rudi Fußi in seinem Element. Vor heimischem Publikum lief er zur Hochform auf. - Hart, kantig und direkt im steirisch-wienerischen Dialekt.
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Auto: Rudi Fußi

FOHNSDORF. Der Fohnsdorfer Rudi Fußi lud am 17. März 2017 im Arbeiterheim Fohnsdorf zu einem „Intensivkurs“ für Politiker und Polit-Aspiranten ein. In seinem Programm #jetztredeich („Jetzt rede ich“) hielt „Trainer“ Fußi seinen „Kursbesuchern“ einen Spiegel vor Augen.

Wortgewaltig und schonungslos. So kennen ihn seine Fans. Rudi Fußi, der mit jungen 23 Jahren das Anti-Abfangjäger-Volksbegehren initiierte und dafür 624.807 Unterschriften bekam, legte auf der Bühne des neuen Arbeiterheimes in Fohnsdorf gleich deftig los. Rudi hat sich aus den Tiefen des Fohnsdorfer Kohlenpotts in die Niederungen der Wiener Polit-Szene begeben. Die mischt er seither als PR- und Politikberater gehörig auf.

Gnadenlos hält er den Akteuren neuerdings auch als Kabarettist und Satiriker einen gesellschaftspolitischen Spiegel vor Augen. „Jo bist du deppert!“ Dass sich manche im Spiegel nicht so sehen (wollen), wie sie wirklich sind, deckt Rudi Fußi schonungslos auf. Er redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Egal ob mit einem Fohnsdorfer Kumpel oder mit dem Bundeskanzler. Auch in Diskussionsrunden hält sich Fußi nicht zurück. Von geküns-telter Rhetorik und „Political Correctness“ hält er nicht viel. Seine Wortwahl ist nicht zuletzt seiner Herkunft geschuldet, die er bei keinem seiner Auftritte verleugnet. Im Gegenteil, er weist sogar explizit darauf hin, dass er stolz darauf ist.

Seine Verbal-Attacken treffen die Attackierten mitunter bis ins Mark. Auch in Fohnsdorf wurde von ihm keine Partei verschont und einige Personen bekamen auch namentlich ihr Fett ab. Dabei spannte Rudi Fußi den Bogen geschickt bis ins Fohnsdorfer Lokalkolorit und erntete dafür immer wieder Zwischenapplaus.
Im Stile eines „AMS-Kurses“ belehrte Fußi seine „Seminarteilnehmer“ unter anderem darüber, wie Politiker es schaffen, dass ihre Wähler Hunds-trümmerl für ein Ćevapčići halten.

Rudi Fußi testet bei seinen Auftritten stets Grenzen aus, bedient sich bewusst der Umgangssprache und gleitet mit ebensolcher Selbstverständlichkeit ins Vulgäre ab. Seine Stimme und seine Körpersprache sind kein Widerspruch zur Wucht seiner Worte. Die dahinterstehende Botschaft erschließt sich so dem Zuhörer und -seher auf eine unmissverständliche Art und Weise.

Schnörkel, sprachliche Zensur oder gar verbale Weichspülerei sind Rudi Fußi fremd. Klar, dass er damit auch polarisiert.Er regt damit aber auch zum Nachdenken an. Vor allem in der Welt der Politik, in der viele reden, ohne etwas zu sagen. Das kann man dem Rudi wirklich nicht unterstellen.

Zum Schluss seiner Vorstellung im ausverkauften Fohnsdorfer Arbeiterheim hielt er noch ein kurzes Plädoyer für den Fohnsdorfer Ex-Bürgermeister Johann Straner. Seine Kritik über das seiner Meinung nach viel zu harte Urteil gegen den ehemaligen Gemeindechef hat er unter anderem auch in seinem Blog kundgetan.

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