Exhibitionismus und Gesichtsverlust

Chefredakteur Hubert Patterer, hat in seinem Leitartikel in der Kleinen Zeitung kürzlich über seine „Nicht-Beziehung“ zu Facebook Stellung genommen. Er ist bei Weitem nicht der Einzige, der diesem „sozialen Netzwerk“ von Anfang an sehr kritisch gegenübergestanden ist und manchmal daran gezweifelt hat, ob er damit richtig liegt. Ich gehöre ebenso dazu wie viele andere. Jeder Versuch, seine Worte treffender zu formulieren, wäre aus meiner Sicht zum Scheitern verurteilt. Seinen Gedanken habe ich nichts hinzuzufügen. Der selbst betriebene „Gesichtsverlust“ der Nutzer in den immer öfter als @soziale Medien enttarnten digitalen Plattformen trägt oft höchst exhibitionistische Züge. Parallel dazu blüht ein Narzissmus, der das Selbstbild oft so erscheinen lässt, wie man gerne sein möchte und nicht wie man eigentlich wirklich ist. Dass man sich dabei freiwillig dem Hohn und Spott einer Gesellschaft von „Freunden“ aussetzt, deren Freizeitvergnügen es ist, in voyeuristischer Art und Weise am Leben anderer teilzunehmen und ihnen mit Daumen hoch oder runter ermöglicht, darüber zu urteilen, habe ich nie verstanden. Ob jemand ein Wimmerl am Hintern hat oder gerade an Blähungen leidet, ob es Probleme in einer Beziehung oder heute Mittag Spaghetti gegeben hat ist für mich ungefähr so interessant wie ein Bericht über die Weltmeisterschaft im Kirschkernweitspucken. Dem gegenüber steht ein angeblich immer größeres Bedürfnis nach Schutz der Privatsphäre? Wie passt das mit der freiwilligen Veröffentlichung privater Fotos und Informationen im Netz zusammen? In meinem Privatleben bleibe ich lieber „analog“!

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