Niederösterreich
Das Kreuz mit der Gipfelkreuz-Debatte

- Karl Tisch bei einem Gipfelkreuz.
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Die Gipfelkreuz-Debatte schwappt aus Tirols Bergen bis nach Niederösterreich. Über weitere Kreuze oder nicht, lässt sich trefflich streiten. Was meinst du?
NÖ. Der eine sieht im Gipfelkreuz einen religiösen Aspekt, der andere nur eine Markierung für das Erreichen des höchsten Punktes eines Berges. – Ein Zeichen, das über Jahrzehnte die Gipfel markierte, wurde nun zum Diskussionsthema in Südtirol und Tirol.
Und auch in unseren Breiten mit den mächtigen Bergen wie Schneeberg (2.076 m), Rax (2.007 m) und Ötscher (1.893 m) kommt man nicht an der Gipfelkreuz-Debatte vorbei.
"Gipfelkreuze gehören zu unserer Kultur. Müssen unbedingt bleiben. Ich könnte mir z.B. den Schneeberg ohne gar nicht vorstellen. Es gehört auf jeden Berg ein Kreuz. Das ist ein schönes Symbol", meint etwa der Ternitzer Bergsteiger Thomas Kratzer.
Ähnlich sieht es der Puchberger Karl Tisch alias der "Schneeberg Koarl":
"Wenn ich einen Berg besteige, freue ich mich schon auf ein Gipfelbuch und Gipfelbild, das gehört dazu wie der Underberg."

- Das Preinerwandkreuz auf der Rax.
- Foto: Santrucek
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"Jeder Berg, der ein Gipfelkreuz verdient, hat eines"
Der Puchberger denkt aber auch, dass es bereits genügend Kreuze auf Österreichs Bergen zu besuchen gibt: "Und jeder Berg, der ein Gipfelkreuz verdient, hat bereits eines." Christian Schreiter, Vereinsmanager des Gebirgsverein Alpenverein dazu:
"Ich denke, alle Zweige des Alpenvereins haben hier dieselbe Meinung wie der Alpenverein selbst."

- Das Gipfelkreuz am Schneeberg.
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Keine neuen Gipfelkreuze – Entscheidung von 1980
Laut Schreiter habe der Alpenverein bereits vor 100 Jahren beschlossen, dass die Alpen erschlossen seien und keine weiteren Wege oder Hütten zu bauen. In den 1980er-Jahren wurde beschlossen, keine neuen Gipfelkreuze mehr aufzustellen. "Einfach weil sie zwar Kulturgut seien, aber in den West- und Ostalpen rund 4000 Gipfelkreuze auch genug seien. Vielmehr gehe es darum, die Schönheit der Natur und ihre Ursprünglichkeit zu erhalten", betont Schreiter, der einräumte, dass es daher nicht um die Frage gehe, ob bestehende Kreuze weg sollten: "Sondern darum, ob bisher 'unbekreuzte Gipfel' ein Kreuz erhalten sollten. Und dies verneint der Alpenverein. Nicht mehr, nicht weniger."

- Das Gedenkkreuz am Baumgartner Turm auf der Hohen Wand.
- Foto: Santrucek
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