Häusliche Gewalt kein Corona-Phänomen
Elf Angreifer im Jänner, sieben Attacken im Februar
BEZIRK NEUNKIRCHEN (c_mitteregger, t_santrucek). Die Gewalt in den eigenen vier Wänden hält an. Nicht nur Männer schlagen zu. Auch Jugendliche attackieren Erwachsene. So geschehen in Puchberg/Schneeberg.
Zuhause sollte eigentlich der sicherste Ort der Welt sein. Leider trifft das für die Oper häuslicher Gewalt nicht zu. Wie Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Johann Neumüller erklärte, sei seit 2016 ein markanter Anstieg bei "Gewalt in der Privatsphäre", wie es im Polizei-Jargon heißt, zu bemerken.
Jugendliche tickten aus
Die Arten der Gewalt sind vielschichtig. "Es muss nicht immer das klassische Mann-gegen-Frau-Bild sein", so Neumüller. Erst kürzlich wurden drei Fälle in Puchberg registriert. Neumüller: "Hier hatte ein Verein aus Wien eine Hütte mit Jugendlichen gebucht. Die Jugendlichen gingen aber auf die Erzieher los."
Sieben Täter alleine im Februar
Im Vorjahr wurden 120 Gewaltdelikte im häuslichen Umfeld festgestellt. – 30 Fälle mehr als im 2019. Im Jänner 2021 hatte es die Polizei mit elf Tätern und 14 Opfern zu tun. "Und im Februar waren es sieben Täter", so Neumüller.
Hilfe für Opfer
Oftmals sorgen Täter mit Vorgeschichte für Unruhe, greifen in weiterer Folge zu alten Mitteln und begehen erneut Delikte. "Man müsse einen Pfad zu Gewaltschutzzentren und Frauenhäuser legen, um den Opfern zu helfen", liegt dem Polizei-Offizier am Herzen. Im Bezirk sind fünf Polizeibeamte speziell für Gewalt-Prävention ausgebildet. Diese sollen knifflige Situationen früh genug erkennen und davon ausgehende Gefahren rechtzeitig entschärfen.
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