Aue bei Gloggnitz
Familie kämpft um Pflege-Recht für Sohn
Als ihr Sohn (heute 40) ein Pflegefall wurde, brach für Familie Zschetsche eine Welt zusammen.
AUE. Am 30. Juli 2021 begann für Monika Zschetsche und ihrem Gatten Günter ein Alptraum. An jenem Tag beförderte ein Arbeitsunfall den Sohn der Frau monatelang ins Koma.
Mit Entscheidung unglücklich
Es folgte eine über zwei Jahre andauernde Reha in Wien-Meidling. Nun setzen Mutter und Stiefvater alles daran, dass sie die Pflege für Franz (Name v. d. Red. geändert) übernehmen dürfen. Vorerst wurde vom Gericht ein Erwachsenenvertreter zwischengeschaltet. Eine Entscheidung, mit der die Familie nicht gerade glücklich ist. Offenbar existieren unterschiedliche Vorstellungen davon, was für Franz das Beste sei.
"Wir haben eine Wohnung in Scheiblingkirchen angemietet, worin auch ausreichend Platz für zwei Pflegekräfte wäre."
Monika Zschetsche, Franz Mutter
Eine Wohnung in Scheiblingkirchen steht bereit, um Franz im Umfeld des Pflegeheims zu betreuen. Die Familie aus Aue bemühte einen Rechtsanwalt, um die Unterbringung des Sohnes in dieser Wohnung voranzutreiben.
Mutter sieht jeden Fortschritt
Noch hat Zschetsche kein grünes Licht, dass sie als leibliche Mutter für ihren Sohn sorgen darf. Dabei ist sie sich sicher, dass sie ihren Sohn am besten betreuen kann und erkennt jeden noch so kleinen Fortschritt: "Der Therapeut setzte Franz im Bett auf. Er saß ohne Rückenlehne, mit den Füßen am Boden. Franz deutete an, dass er mit den Füßen auftreten will. Dazu braucht er aber einen Lokomat, und den muss die Krankenkasse bewilligen." Außerdem hat Zschetsche sich von diplomiertem Pflegepersonal "anlernen" lassen, was es z.B. bei der Sonden-Ernährung und dem Kanülen-Wechsel zu beachten gilt.
Der Ball liegt nun beim Erwachsenenschutz-Verein des Landes. Eine Entscheidungsfindung kann gut fünf Wochen dauern.
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