Industrieviertel
So viele starben noch nie in den Bergen
Traurige Zahlen präsentiert die Alpine Einsatzgruppe NÖ Süd: mit 14 Toten wurde diese Saison der Zehn-Jahres-Höchstwert erreicht.
INDUSTRIEVIERTEL. 376 Unfälle beschäftigten die Alpine Einsatzgruppe Niederösterreich Süd rund um ihren Kommandanten Roland Groll. Der Löwenanteil der Einsätze spielte sich im Bezirk Neunkirchen ab (286 Einsätze). Schließlich hat es hier mit Rax, Schneeberg, Semmering und Hohe Wand die meisten Berge. Aber auch im Raum Wiener Neustadt (mit der Hohen Wand) wurden 43 Unfälle erfasst. Mödling kam auf 34, Baden auf zehn und der Rest auf gerade einmal drei Unfälle.
Anhand der Statistik erkennt Groll eine deutliche Steigerung an tödlichen Unfällen:
"14 Tote ist der Zehn-Jahres-Höchstwert. Im Vorjahr hatten wir elf Tote zu beklagen."
Die meisten tödlichen Unfälle geschahen auf Klettersteigen (3 Fälle von Absturz), gefolgt von Wandern/Bergsteigen (2 Fälle durch Unterkühlung bzw. Herz-Kreislauf-Versagen). Aber auch ein Mountainbiker kam im Einsatzzeitraum zu Tode. "Am Anninger-Trail in Mödling. Es wurde kein Helm oder sonstige Schutzausrüstung getragen, was leider tödliche Verletzungen nach sich zog", so der AEG-Chef im Bezirksblätter-Gespräch.
Die häufigsten Alpinunfälle
Die meisten Personen verunglücken beim/im
- Wandern ... 122 Unfälle
- Mountainbiken ... 104 Unfälle
- Rodeln ... 44 Unfälle
- Klettern ... 26 Unfälle
- Klettersteig ... 17 Unfälle
- Fliegen ... 13 Unfälle
Allmählich bricht nun auch die Zeit für den Skisport, Skitourengehen und für Klettertouren mit Pickel und Steigeisen an. Roland Groll weist in diesem Zusammenhang auf einige Maßnahmen zur eigenen Sicherheit hin: "Man sollte bei der Tourenplanung beachten, dass die Tage kürzer sind und eine Stirnlampe einpacken." Auch eine Erste-Hilfe-Ausrüstung, einen Biwak-Sack, Lawinensonde und Schaufel, Pieps/ LVS-Geräte gehören in jeden Rucksack. Groll: "Und es ist auch sinnvoll die geplante Route beim Lebenspartner oder Freunden zu deponieren sowie Alternativrouten und die geplante Rückkehr."
Wissenswertes
Der Einsatzraum der Alpinen Einsatzgruppe NÖ umfasst die Bezirke
- Neunkirchen
- Wr. Neustadt
- Baden
- Mödling
- Bruck/L.
- Wien (Kletterhallen)
446 Personen waren an den 376 Alpinunfällen beteiligt. 113 blieben unverletzt, 319 wurden verletzt und 14 starben. Bei 28 Unfällen wurde ein Fremdverschulden festgestellt.
Die Statistik bezieht sich auf den Zeitraum 1. November 2022 bis 30. Oktober 2023.
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