Neunkirchen-Besuch mit Erklärungen und Wünschen
Sven Hergovich hofft, dass Andrea Kahofer Bürgermeisterin wird
Für den designierten SPÖ-Landeschef Sven Hergovich sind die Gespräche mit der ÖVP noch nicht gänzlich gescheitert. Bei seinem Neunkirchen-Besuch äußerte er Bedenken an der Beständigkeit der Landesehe von Türkis-Blau und eine große Hoffnung.
BEZIRK "Politisch ist mir wichtig, dass wir die Glaubwürdigkeit zurückgewinnen müssen", läutete Sven Hergovich das Gespräch in der SPÖ-Parteizentrale mit Medienvertretern ein.
Bezeichnend sei das Aushungern mancher Regionen Niederösterreichs punkto Infrastruktur: "Es gibt 90 Gemeinden in Niederösterreich, wo es keine Bankomaten mehr gibt, wo es keinen Anschluss an den öffentlichen Verkehr gibt, wo Post und Polizeidienststellen geschlossen werden. Es braucht eine Ausstattung an öffentlicher Mindeststruktur wie einen Bankomat in allen Gemeinden."
Die Kettenreaktion des Bankomaten-Mangels
Auf diese Weise würde eines ins andere greifen: "Fehlt der Bankomat, gehen weniger zum Wirt, fahren zum Bankomat in den Nachbarort und wo gehen die dann hin essen? Die fahren nicht mehr zurück", gibt Hergovich zu bedenken und sieht das Installieren von Bankomaten als politische Aufgabe. Denn immerhin verfüge das Land mit der Hypo NÖ über eine Landesbank – und könnte damit auch für ausreichend Bankomaten sorgen.
"Wenn ich etwas verspreche muss ich das einhalten."
"Es ist total okay, dass sich die ÖVP für einen anderen Koalitionspartner entschieden hat. Was mich stört ist die soziale Kälte bei 83 Euro pro Monat leben kann und das andere ist die Unehrlichkeit, weil beide vor der Wahl versprochen haben, sie wollen nicht miteinander zusammenarbeiten. Wenn ich etwas verspreche, muss ich das einhalten. Demzufolge kann ich mir nicht vorstellen, dass die Koalition allzu lange Bestand hat, wenn man schon von Beginn an mit Unehrlichkeit startet", poltert Hergovich.
Mit offenen Augen durchs Land
Rechnet Hergovich also bereits damit, bald wieder in Verhandlungen mit der Mikl-Leitner-ÖVP für einen Koalitionspakt zu stehen? "Wir haben immer gesagt uns geht es nicht um Posten, Privilegien, Büros. Wir wollen etwas für Niederösterreich bewegen und stehen jederzeit zur Verfügung, über diese konkreten Projekte mit der Volkspartei zu reden", so Hergovich.
"Ich möchte keinem Bürgermeister schaden, indem ich ihn erwähne", betont Hergovich und stellt fest, dass man – schaut man mit offenen Augen durchs Land – sehe, dass in einigen Regionen mehr investiert würde als in anderen. Ferner räumte die neue SPÖ-Nr. 1 ein: "Ich kenne ganz viele ÖVP-Bürgermeister, die unglücklich sind, weil sie immer wieder die Landespolitik loben müssen, weil man ihnen sonst droht, Mittel zu entziehen. Das kann ja auch nicht sein."
Kein Arbeitsübereinkommen – jetzt in der Opposition
Hergovich zufolge werde die SPÖ künftig deutlich kritischer die Landespolitik im Auge behalten: "Denn früher gab's ein Arbeitsübereinkommen (und Kompromisse)", so Hergovich.
Auch der Verlust des Bundesratsmandates für die Neunkirchner Stadträtin Andrea Kahofer wurde von Hergovich angeschnitten. Hergovich streut Kahofer Rosen, meinte: "Sie macht einen guten Job und ich hoffe, dass sie einmal Bürgermeisterin in Neunkirchen wird."
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