Bezirk Neunkirchen
Preisdruck auf unsere Landwirte
BEZIRK NEUNKIRCHEN. 10 Cent pro Liter Milch mehr Verkaufserlös würde den Milchbauern helfen.
Einem enormen Preisdruck sieht Bezirksbauernkammer-Obmann Thomas Handler derzeit seine Bauernkollegen im Bezirk ausgesetzt. Denn die heimischen Landwirte verdienen nur noch wenig, wenn sie Rindfleisch oder Milch abliefern.
"Österreichische Produkte kaufen ist so wichtig wie noch nie."
Thomas Handler, Bauernkammer-Obmann
Handler: "Der Preis geht runter, weil die Grenzen dicht sind und doch ein guter Teil der Ware exportiert worden ist." Der Export von Fleisch und Milch fällt aus. Und im Inland ist nicht so viel nötig wie produziert wird. "Weil die Gastro noch wegfällt", so Handler. Laut Handler werde derzeit unter den Preisen des Vorjahres produziert. In Euro bedeutet das, dass etwa ein Stier um 300 Euro pro Stück verkauft wird. Jetzt kommt eine weitere Preissenkung um 30% auf die Landwirte zu. Und auf einen besseren Preis zu warten, bringt den Bauern auch wenig. Handler: Schließlich kostet das Tier jeden Tag Futter."
Ähnlich unschön ist die Entwicklung in den Milchbetrieben. Handler dazu: "NÖM hat viel exportiert, vor allem Milchgetränke und Joghurts; viel ging auch nach Italien. Der Konsument bezahlt aktuell 0,90 bis 1,20 Euro fr gentechnikfreie Qualitätsmilch. Der Landwirt bekommt dabei 0,36 Euro pro Liter." Zu wenig für die Bauern. Der Normalpreis liegt laut Handler bei 40 Cent. "Die 40 Cent bräuchten wir auf alle Fälle, damit wir auch was investieren können", so der Bauernkammer-Obmann.
Acht Euro als Rettung
Den Schlüssel für die Problemlösung ist Handler zufolge der Kunde im Supermarkt: "Der durchschnittliche Konsument verbraucht 80 Liter Milch pro Jahr. Für ihn wäre das kein Problem, wenn er 10 Cent mehr pro Liter zahlen würde. Das wären 8 Euro im Jahr. Für uns Bauern würden diese 8 Euro aber viel ausmachen."
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