Tausendsasa feilt an der Firmenlauf-Premiere für Neunkirchen

Dieter Schneider ist Hotelier, Steuerberater, Callcenter-Betreiber, Mediashop-Betreiber, im Handel. Wie viele Gewerbeberechtigungen haben Sie?
Ich hab's noch nicht gezählt. Aber bei der Wirtschaftskammerwahl habe ich ziemlich viel unterschreiben müssen.

Warum macht er so viel?
Jedes Mal wenn ich sage, jetzt mache ich sicher nix neues mehr, im darauffolgenden Jahr zwei, drei neue Sachen auf uns zukommen. Der Motivator dahinter ist nicht der, dass ich ein Maximum an Geld anhäufen möchte, das ich meinem Sohn hinterlassen kann, die Sachen müssen Spaß machen. Natürlich will man gut leben können, ich sehe das aber mehr als Lebensqualitätsfrage.

Ist das das Geheimnis des Erfolges – die Arbeit muss Spaß machen?
Ich denke, das ist zu wenig. Erfolgreich sein, heißt schon, die Dinge konsequent umzusetzen. Und das erfordert eine gewisse Disziplin.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigt das Schneider-Konglomerat?
Aktuell liegen wir bei über 500 Mitarbeitern über unsere verschiedenen Firmen verteilt. Das ist europaweit und geht bis in die Türkei. Das zieht sich von den verschiedenen Unternehmensbereichen, beginnend bei meinen historischen Wurzeln Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und geht dann in die größeren Unternehmen hinein. Die größte Firma derzeit ist ja die Mediashop-Gruppe, die ja in fünf Ländern Niederlassungen hat und insgesamt in zwölf, 13 Märkten aktiv ist. Mediashop haben wir 2006 übernommen mit einem Umsatz von 15 Millionen Euro. Wie es aussieht wird das jetzige Jahr bei 120 Millionen Euro Umsatz hinauslaufen.

Schneider ist also alles andere als klein.
Nach handelsrechtlichen österreichischen Standards sind wir ein sehr großes Unternehmen, gehören aber noch nicht zu den Top 500, was die Größe betrifft, aber wir arbeiten daran. Der Ehrgeiz für mich ist aber, dass wir genau wissen, was wir machen müssen, damit wir noch besser werden. Wobei ich sagen muss, die Firma macht ja eigentlich meine Gattin Katharina. Sie macht das ganz toll.

Jetzt gibt es Leute, die zählen ja die Tage bis zur Rente oder schauen, dass sie in Frühpension gehen können. Dieter Schneider könnte heute, mit 44 Jahren, ja schon aufhören zu arbeiten, oder?
Theoretisch ja, praktisch werde ich aber nie aufhören zu arbeiten. Denn für mich existiert der Pensionsmoment nicht. Mit der Bank sprach ich einmal über Veranlagen. Und da rechnete mir die Bank aus, wenn ich 65 bin, bekomme ich diese und jene Summe. Ich fragte, was das mit den 65 soll. Was das für eine Zahl ist. Denn für mich existiert das Pensionsdatum defacto nicht. Vielleicht schaffe ich es aber einmal, mir zwei Monate die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen.

Weil ja immer wieder die Steuerflüchtlings-CDs kursieren. Ein Dieter Schneider ist kein Steuerflüchtling, der sein Geld in Liechtenstein parkt, oder?
Der Großteil unserer Unternehmen sitzt in Österreich, und hier zahlen wir seit Jahren brav unsere Steuern. Aber es ist eine witzige Frage, weil unsere historische Media-Tochtergesellschaft sitzt ja in Liechtenstein. Und jedes Mal, wenn man mich darauf anspricht, muss ich sagen: diese Firma gab es dort schon vor unserer Zeit. Und sie hat dort 40 Mitarbeiter und Büros. Trotzdem wird man schief angeschaut und man geniert sich heute ein wenig, wenn man eine Firma in Liechtenstein hat.

Dieter Schneider ist aber nicht nur Unternehmer. Sie laufen auch.
Ja, und ich plane für den 21. Mai den 1. Neunkirchner Firmenlauf. Das macht die Schneider Holding gemeinsam mit der Raiffeisenbank Neunkirchen. Mir geht es darum, dass ich etwas für die Belebung der Stadt beitragen möchte. Ich weiß ja, dass die Vorbildläufe in Wr. Neustadt recht erfolgreiche, große Veranstaltungen sind. Seit Jahren sind wir dort mit verschiedenen Teams vertreten. Die Teams kamen dann auf mich zu, und meinten, das sollte man bei uns auch machen.

Wie viele Kilometer werden denn gelaufen?
Fünf Kilometer genau. Und die rennt der Schneider persönlich ab in hoffentlich unter 25 Minuten. Einen Pokal bekomme ich sowieso nicht, es sei denn, ich erfinde eine eigene Kategorie für mich.

Was kann man gewinnen? Einen Pokal? Einen Geldpreis?
Es wird Läufer und Walker geben. Und es gibt für alle Starter eine Tasche, wo alles Mögliche von unseren Sponsoren drinnen sein wird. Sinn und Zweck der Veranstaltung ist, dass die Unternehmer, Behörden, Institutionen, Schulen mit ihren Mitarbeitern kommen, einen Teamgeist entwickeln und als Spaß mitlaufen.

Was ist mit denen, die mogeln und abkürzen wollen?
(Dieter Schneider lacht) Die fliegen raus.

Welches wirtschaftliche Projekt hat Dieter Schneider aktuell in der Pipeline?
Wir sind dabei unsere erste App zu programmieren. Wir investieren in eigene Entwickler. Das App wird sich im Bereich Dating/Gaming bewegen. Wenn's funktioniert, wird es eine eigene Firma werden. Bis Jahresmitte wollen wir unsere Android- und iOS-Version zusammen haben.