Personalmangel
Fünf-Punkte-Plan soll Spitäler in Niederösterreich retten

Fünf-Punkte-Plan zur Rettung der Spitäler präsentiert. | Foto: LGA Robert Herbst
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Am Donnerstag lud die LGA Niederösterreich zu einem Pressegespräch mit Landesrat Ludwig Schleritzko, Abteilungsleitung Anästhesie und Intensivmedizin, UK St. Pölten Christoph Hörmann, Abteilungsleitung Augenheilkunde (außer Dienst), LK Horn Andreas Kölbl und Pflegedirektorin LK Neunkirchen Maria Aichinger.

NÖ. Im Universitätsklinikum St. Pölten wurde kürzlich im Rahmen eines Pressegespräches eine Bilanz über den im Sommer vorgestellten Fünf-Punkte-Plan gezogen. Dieser Plan wurde entwickelt, um die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den NÖ Landes- und Universitätskliniken zu verbessern. Zusätzlich wurden drei neue Maßnahmen als Pilotprojekte vorgestellt, darunter das Senior Mentoring und die Praxisanleitung.

Foto: MeinBezirk.at/Philipp Belschner

Personalmangel soll langfristig bekämpft werden

Der für die Landeskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko betonte die Wichtigkeit eines kontinuierlichen Dialogs mit den Beschäftigten vor Ort, um die Herausforderungen und Probleme zu erkennen. Auf Basis dieses Dialogs wurden fünf konkrete Maßnahmen entwickelt, um die Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich zu optimieren.

„Vor knapp einem Jahr habe ich die politische Verantwortung für die NÖ Landes- und Universitätskliniken übernommen und bin seitdem laufend in unseren Klinikstandorten unterwegs, um mit den Menschen vor Ort zu reden und herauszufinden, wo es hackt, wo es Herausforderungen und Probleme gibt. Ich habe mir fünf konkrete Punkte mitgenommen, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Recht einfordern – weil sie es sind, die tagtäglich alles für unsere Gesundheit geben. Jeder, der in eine NÖ Klinik kommt, wird bestmöglich medizinisch und pflegerisch von ihnen behandelt und betreut. Mit dem heutigen Tag können wir den Fünf-Punkte-Plan final präsentieren und setzen damit einen wichtigen Meilenstein für bessere Arbeitsbedingungen und eine noch hochwertigere Ausbildung in unseren Kliniken“,

so der für die Landeskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko.

Zu den bereits umgesetzten Punkten des Plans gehören die Lehrlingsoffensive und die Einführung von Spracherkennungstechnologien. Die Lehrlingsoffensive hat dazu geführt, dass 140 Lehrlinge in acht verschiedenen Lehrberufen ausgebildet werden, wobei 74 Lehrlinge allein im Jahr 2023 eingestellt wurden. Die Spracherkennung ermöglicht es, Arztbriefe und Befunde automatisch zu erstellen, wodurch Ärzten und Ärztinnen mehr Zeit für die direkte Patientenversorgung bleibt. Vorstand der NÖ LGA Konrad Kogler führt aus:

„Die zwei bisher vorgestellten Punkte – sowohl die Lehrlingsoffensive als auch die Spracherkennung – zeigen Wirkung: die NÖ LGA bildet 140 Lehrlinge in acht verschiedenen Lehrberufen aus. Allein 74 dieser Lehrlinge wurden im Jahr 2023 aufgenommen. Durch Spracherkennung können Arztbriefe und Befunde nun vollautomatisch erstellt werden. So haben unsere Medizinerinnen und Mediziner mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten. 1.400 Ärztinnen und Ärzte sind an der Nutzung der Spracherkennung interessiert. Seit Jänner finden Schulungen für die Software statt, sodass sie ab April zum Einsatz kommen kann“.

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Neues Karrieremodell 

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Attraktivität der medizinischen Berufe. Ein neues Karrieremodell wurde als Pilotprojekt gestartet, um zusätzliche Führungs- und Expertenpfade zu etablieren. Dies soll den Mitarbeitenden mehr Aufstiegsmöglichkeiten bieten und die Dienstplanstabilität verbessern.

„Dieses Modell führt zu verbesserter Dienstplanstabilität, mehr Aufstiegschancen für die Medizinerinnen und Mediziner in einer Abteilung und mehr Zeit für Patientinnen und Patienten. Das Karrieremodell wird dieses Jahr getestet und evaluiert, sodass es 2025 in seiner bestmöglichen Variante umgesetzt werden kann“,

so Landesrat Schleritzko. Auch Christoph Hörmann berichtet: „Mit dem neuen Karrieremodell können kleinere Gruppen und Einheiten, Verantwortlichkeiten übernehmen und werden infolge auch dafür entlohnt. Für mich und meine Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin mit über 100 Medizinerinnen und Medizinern hat das enorme Vorteile“.

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Erfahrung von Pensionierten weiter nutzen

Ein weiteres Ziel des Plans ist die Förderung des Austauschs zwischen erfahrenen Ärzten und jungen Medizinern durch das Senior Mentoring. Dies ermöglicht es Ärzten im Ruhestand, ihre Erfahrungen an junge Kollegen weiterzugeben und so den Ausbildungsstandard zu erhalten.

„Mit der Pensionierung lang praktizierender Ärztinnen und Ärzte geht häufig jahrzehntelange Berufserfahrung verloren. Mithilfe des Senior-Mentorings wird die Weitergabe dieses Wissens gesichert und der hohe Ausbildungsstandard bleibt aufrechterhalten“,

erläutert Andreas Kölbl. Zusätzlich wird die Ausbildungsqualität für Medizinerinnen und Mediziner durch mehr Zeit für die Praxisanleitung verbessert. Praxisanleiterinnen und -anleiter erhalten nun speziell ausgewiesene Zeitkontingente, um Auszubildende individuell zu fördern und die Ausbildungsqualität zu sichern.

Der Fünf-Punkte-Plan im Überblick

  1. Stärkung der Lehrlingsausbildung
  2. Mit der digitalen Spracherkennung bleibt Zeit für Patientinnen und Patienten und weniger für Bürokratie
  3. Attraktiveren der medizinischen Berufe mit dem Pilotprojekt zum neuen Karrieremodell
  4. Verbesserung der Ausbildungsqualität für Medizinerinnen und Mediziner durch das Mentoring Programm
  5. Mehr Zeit für die Praxisanleitung für Auszubildende in der Pflege

Personalmangel an Spitälern großes Thema:

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