Verkehrsclub Österreich
Handy am Steuer - Strafe ab Mai doppelt so hoch
Jeder zweite Unfall mit Personenschaden in Niederösterreich passiert im Ortsgebiet. Eine interaktive Karte soll nun zur Verkehrsberuhigung beitragen. Handy am Steuer oft gefährliche Ablenkung.
NÖ. "Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert ähnlich langsam und schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille. Die Devise fürs sichere Autolenken heißt "Don't drink & drive" sowie "Don't phone & drive"", erinnert VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Ab Mai werden die Strafen erhöht.
In anderen EU-Ländern ist Handy am Steuer noch teurer
In Niederösterreich passiert jeder zweite Verkehrsunfall mit Personenschaden im Ortsgebiet. Im 3-Jahreszeitraum 2019 bis 2021 wurden dabei insgesamt 11.356 Menschen verletzt und 52 Menschen kamen ums Leben, informiert der VCÖ. Eine häufige Unfallursache ist Ablenkung und Unachtsamkeit. In Österreich wurde im Vorjahr fast jeder dritte Verkehrsunfall mit Personenschaden im Ortsgebiet durch Ablenkung und Unachtsamkeit ausgelöst. Handy am Steuer ist dafür zwar nicht der einzige Grund, aber ein häufiger. Die Strafe wird nun mit 1. Mai von 50 auf 100 Euro erhöht. Aber auch nach der Erhöhung steht die Strafhöhe in keinem Verhältnis zur Gefährdung, die Handy-Telefonieren am Steuer verursachen kann. In zahlreichen EU-Staaten ist die Strafe höher, selbst in Polen (mindestens 110 Euro) und in Rumänien (115 Euro), aber beispielsweise auch in Italien (165 Euro) oder Spanien (200 Euro). Der VCÖ fordert die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem, so wie das in Deutschland und zahlreichen anderen EU-Staaten bereits seit langem der Fall ist.
Interaktive Karte zur Verkehrsberuhigung
Wo in Ihrem Wohnort braucht es Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung? Diese Frage stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern. In einer Online-Karte können die Bürgerinnen und Bürger Straßen im Ort markieren, wo beispielsweise zu schnell gefahren wird, der Verkehrslärm zu hoch ist oder eine Unfallgefahrenstelle besteht. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese dann an die zuständige Gemeinde bzw. Stadt weiter. Im Burgenland passiert jeder zweite Verkehrsunfall mit Personenschaden im Ortsgebiet.
"Die Bewohnerinnen und Bewohner kennen ihren eigenen Ort gut. Sie erleben und erfahren, wo es Verkehrsprobleme gibt. Wir möchten zum einen den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, zu zeigen, auf welchen Straßen es Verkehrsberuhigung braucht. Zum anderen stellen wir den Gemeinden und Städten diese Rückmeldungen ihrer Bürgerinnen und Bürgern gesammelt zur Verfügung, um in der Folge Verbesserungen umsetzen zu können. Partizipation, die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, ist eine große Chance, um gemeinsam die Lebensqualität im Ort zu verbessern",
erklärt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Ein Monat lang, bis zum 31. Mai, können in der Online-Karte des VCÖ die Bürgerinnen und Bürger Problemstellen eintragen. Hier gehts zur Karte.
Das könnte dich auch interessieren
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.