NÖ Hundehaltegesetz
Führerschein für alle neuen Hunde geplant (mit Video)

- Wer sich einen Hund zulegt, der muss künftig einen Hundeführerschein machen.
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Zweite Novelle des NÖ Hundehaltegesetzes soll noch dieses Jahr im NÖ Landtag beschlossen werden: Fix ist, wer sich einen neuen Hund zulegt, muss einen Sachkundenachweis vorlegen. Und es gibt eine Obergrenze in der Hundehaltung.
NÖ. Die Zahl der Bissattacken habe sich im Vergleich zum Jahr 2018 halbiert: "Damals hatten wir den Höchststand", so FP-Landesrat Gottfried Waldhäusl. Was das in absoluten Zahlen bedeutet, wisse man intern und werde nicht publiziert. Seiner Ansicht nach liege die Reduktion einerseits in der Änderung des NÖ Hundehaltegesetzes (s.u.) und andererseits in einem für Niederösterreich wichtigen Projekt begründet – "Tierschutz macht Schule".
"Der tut nix"
Schuld ist nicht der Hund, sondern der Hundebesitzer: Wir alle wissen, dass das richtige Führen des Vierbeiners eine schwierige Aufgabe ist, die man vor dem Hundekauf kaum abschätzen kann. Um auch hier noch weitere Schritte im Sinne der Sicherheit und der Reduktion von Hundebissen zu setzen, wird es eine zweite Novelle zum NÖ Hundehaltegesetz geben. Der Beschluss soll noch dieses Jahr im NÖ Landtag fallen, die Änderung kann schnell auf den Punkt gebracht werden: Jeder, der sich einen neuen Hund zulegt, muss einen Kurs belegen, in welchem auch ein Tierarzt anwesend ist. Danach gilt es, verpflichtend einen Sachkundenachweis erwerben. Aktuell finden gerade die Gespräche mit der ÖVP statt, informiert Waldhäusl. Doch das ist nicht alles: Um die Fälle von Animal Hording zu reduzieren, will man auch eine Obergrenze in der Hundehaltung einführen. Die Details sind ebenfalls Inhalt der Gespräche. Mehr wird derzeit noch nicht verraten.
Maulkorb und Leine
Und ja, wer sich jetzt an das Jahr 2019 erinnert, der weiß – auch damals gab's Neuerungen: Mehr als 3.600 Hundebisse wurden österreichweit 2017 zur Anzeige gebracht, 2015 waren es um 600 weniger.
Dadurch war Handlungsbedarf gegeben, am 24. Oktober hat der NÖ Landtag einstimmig beschlossen, dass sämtliche Hunde (außer jene, die in eine "Handtasche" passen) an öffentlichen Plätzen und z.B. auch in Gasthäusern oder Parkanlagen mit Leine und Maulkorb geführt werden müssen. Hier geht's zur Sitzung des NÖ Landtages, 24. Oktober 2019.
50.000 Euro werden investiert
Den richtigen Umgang mit einem Hund erlernen die Kinder unter dem Titel: "Wuffzack – Tierschutz macht Schule". „Je früher ein Kind weiß, dass ein wedelnder Schweif nicht immer Freude ausdrückt, dass das Tier beim Fressen nicht gestört werden darf oder das Spielzeug mit dem vierbeinigen Freund nicht geteilt werden sollte, umso besser!“, so Waldhäusl der das Projekt 2019 initiiert hat.

- FP-Landesrat Gottfried Waldhäusl und Lea Mirwald, Geschäftsführerin des Vereins "Tierschutz macht Schule".
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1.000 Dritt- und Viertklassler aus niederösterreichischen Volksschulen sollen bis Ende das Jahres den zweistündigen Workshop absolviert haben, Geschäftsführerin Lea Mirwald vom Verein "Tierschutz macht Schule" erklärt, wie's funktioniert:
"Die Hundeprofis Ines Jerney und Michaela Lechner packten Stoffhund Pumbaa samt Infomaterial zusammen und machten sich wiederholt auf den Weg zu den Kindern".
„Nachdem der Präsenzunterricht in den Schulen endlich wieder stattfinden kann, steht der Weiterführung dieses zur Sicherheit beitragenden Projekts nichts im Weg", so der freiheitliche Landesrat. Seitens des Landes NÖ werden aus dem Tierschutzbudget 26.550 Euro – insgesammt knapp 50.000 Euro in zwei Jahren – in die Hand genommen, die Fianzierung der Workshops in Niederösterreich sind bis Ende des Jahres gesichert. Für Waldhäusl steht zwar fest, dass es niemals eine 100%ige Sicherheit geben kann, Hundebisse zu verhindern: „Gerade Kinder sind absolut hilflos, wenn es zu einem Übergriff durch einen Vierbeiner kommt. Wenn sie aber entsprechend geschult wurden, sinkt die Wahrscheinlichkeit".

- Wie man mit Hunden umgeht, das lernen die Volkschüler im Rahmen des Workshops: "Wuffzack – Tierschutz macht Schule".
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Zum Projekt "Wuffzack – Tierschutz macht Schule"
In der Pilotphase 2019 wurden 187 Schüler in acht Schulen zu „Wuffzacks“ ausgebildet, im Jahr darauf 229 in ebenfalls acht Schulen um 2021 schließlich 232 Kinder in neun Schulen. Mit Ende des Jahres werden es über 1000 Volksschüler sein, nachdem die Kurse in den niederösterreichischen Bildungsstätten bereits ausgebucht sind. Bei den Workshops lernen Kinder die Körpersprache und die Bedürfnisse von Hunden zu verstehen, zustätzlich werden zwei Broschüren gedruckt, "Die Hundebrille aus dem Weltall" und "Hundewissen".




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