Schibetrieb ab 8. Dezember
Land NÖ bekennt sich zu Ötscherliften
Niederösterreich bekennt sich langfristig zu Ötscherliften;
Landesrat Danninger: „Klares Signal an alle Investoren, regionale Unternehmer und Mitarbeiter.“
NÖ. Das Schigebiet Lackenhof am Ötscher soll am 8. Dezember öffnen – sofern es die Schneelage zulässt. Doch es soll künftig auch im Sommer viele Touristen anziehen, so die Intention, wie Tourismuslandesrat Jochen Danninger heute, 2. November 2022, sagt:
„Das Ziel ist: Lackenhof zu einem Ort zu machen, wo Menschen im Einklang mit der Natur gerne Zeit verbringen – sei es als Urlaubsgast, als Einwohner, als Unternehmer oder Arbeitnehmer. Wir wollen die Tradition des Ortes und den Glanz der vergangenen Zeiten ins 21. Jahrhundert transformieren und dabei vor allem den Menschen im Sommer wie im Winter Erholung und Erlebnisse in und mit der Natur ermöglichen. Lackenhof soll zu einem Vorzeigeort für naturnahen Alpintourismus werden. Uns ist bewusst, das geht nicht von heute auf morgen. Diese Entwicklung braucht Zeit, Engagement von allen Seiten und Mut zur Veränderung. Als Land Niederösterreich haben wir mehrmals in den letzten Monaten mit Worten und Taten unterstrichen, dass wir dazu bereit sind.“
Das Land Niederösterreich hat am 3. Dezember des Vorjahres seine Bereitschaft bekannt gegeben, die Ötscherlifte gemeinsam mit den Hochkar Bergbahnen zu übernehmen – siehe Artikel unten. Die beiden Skigebiete wurden fusioniert und Lackenhof am Ötscher soll zur Ganzjahresdestination entwickelt werden. Gleichzeitig wurde unter dem Titel „Lackenhof 2.0“ ein breit angelegter Prozess gestartet, in dem Investoren, Unternehmer, Arbeitnehmer und Bürger gemeinsam eine neue Positionierung für den Tourismusort gefunden haben.
Verhandlungen laufen gut
Zu den Gesprächen mit den Investoren betonte Landesrat Danninger: „In den letzten Monaten wurden mit dreizehn verschiedenen Interessenten teils sehr intensive Gespräche geführt. Wir dürfen Verhandlungen möglicher Investoren mit Grundeigentümern bzw. Eigentümern von Bestandsimmobilien nicht kommentieren. Grundsätzlich laufen diese Verhandlungen, auch in Anbetracht der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die ganz Europa derzeit erfasst hat, sehr erfreulich. Bei all diesen Gesprächen zeigte sich, dass die Bergbahn eine Grundvoraussetzung darstellt. Daher gehen wir als Land nun in Vorleistung und senden ein klares Signal an Investoren, regionale Unternehmer und Mitarbeiter in Lackenhof: Die Dienstverträge der Mitarbeiter, die bis Ende Oktober 2023 befristet sind, werden in unbefristete Dienstverhältnisse geändert. Wir geben ein langfristiges Bekenntnis zu den Ötscherliften ab. Wir sagen auch ja zu weiteren Investitionen, aber nur in Abstimmung mit den Grundeigentümern und Zug um Zug mit privaten Investoren.“
Der Beginn einer langen Reise
"Business as usual hat es leider nicht gespielt", sagt Markus Redl, Geschäftsführer der ecoplus Alpin GmbH und der Ötscherlifte. Etwa 70.000 Eintritte wurden in der vergangenen Wintersaison verzeichnet, 100.000 waren es vor der Pandemie. Dennoch sei man nicht unzufrieden, Verbesserungen in der Gastro und die gute Schneelage hätten diese Zahl ergeben. Als "ausbaufähig" bezeichnet Redl den ganzjährigen Betrieb der Seilbahn und der Infrastruktur. Man stehe erst "am Beginn einer langen Reise. Und es liegt noch viel Arbeit vor uns", sagt Redl.
Vorbildlich und ganzjährig
Der Ideenwettbewerb ‚Der Ötscher ruft‘ hat 467 Einreichungen hervorgebracht. Die zehn prämierten Projekte zeigen in eine Richtung: Lackenhof am Ötscher soll als ökologisch vorbildliche Ganzjahresdestination neu positioniert werden.
"Daran arbeiten wir mit Hochdruck weiter. Das Miteinander zwischen Region, Land, Grundeigentümern und Naturschutz ist die Erfolgsformel für das Gelingen des Projektes. Wenn wir weiterhin alle an einem Strang ziehen, können wir Lackenhof zu einem Vorzeigeort des naturnahen Alpintourismus formen, wo in Zukunft mehr Menschen leben, arbeiten und urlauben wollen",
so Redl.
Hohe Übereinstimmung
Für Renate Rakwetz, Bürgermeisterin der Marktgemeinde Gaming, ist nicht nur das Wetter sondern vielmehr der heutige Tag augrund der Zusage des Landes schön. Dass alles in allem viel Arbeit bedeutet sei ihr bewusst. „In den letzten Monaten haben sich sehr viele Menschen in den Prozess zur touristischen Neupositionierung von Lackenhof am Ötscher eingebracht. Wir haben unzählige Arbeitssitzungen und Gespräche geführt. Besonders erfreulich ist die hohe Übereinstimmung, dass Lackenhof letztendlich die besondere naturräumliche Qualität auszeichnet und wir Vorreiter für einen nachhaltigen Tourismus werden können. Auch das grundsätzliche Investoreninteresse macht uns Mut.“
SPÖ NÖ erfreut über das langfristige Bekenntnis
LHStv. Franz Schnabl, Landesparteivorsitzender der SPÖ NÖ und SPÖ-Bezirksparteivorsitzender des Bezirks Scheibbs Andreas Danner zeigen sich erfreut über das bekannt gewordene Bekenntnis zum Tourismusgebiet am Ötscher:
„Politische Beharrlichkeit macht sich bezahlt! Dank des Einsatzes der SPÖ NÖ konnte der Betrieb der Ötscherlifte nun langfristig abgesichert werden. Die ÖVP NÖ hatte schon den Abgesang auf das traditionsreiche Schigebiet gestartet und hat keine Anstalten gemacht zu einer Rettung der Region auszurücken. Erst als der Druck durch die SPÖ NÖ und die Bürger*innen der Region zu groß wurde, hat sich die Meinung der ÖVP NÖ gedreht, was nun zur langfristigen Zusage des Landes NÖ für die ganzjährige Nutzung der Ötscherlifte geführt hat. Das bestärkt uns auch weiterhin vehement für die Interessen der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zu kämpfen!“
FP: Erhalt der Skiregion Lackenhof ist gelungen
Initiativen der Bevölkerung und der Wirtschaft haben zum Erfolg geführt:
„Es ist sehr erfreulich, dass sich das Land Niederösterreich entschlossen hat das Skigebiet Lackenhof mit all seinen Tourismusbetrieben weiter am Leben zu erhalten und ein langfristiges Bekenntnis zu den Ötscherliften abgegeben hat“,
kommentieren FPÖ Landespartei- und Klubobmann im NÖ Landtag, Udo Landbauer und FPÖ-Wirtschaftssprecher LAbg. Ing. Mag. Reinhard Teufel die bekannt gewordene Entscheidung.
Dies sei all den Initiativen, die von den ortsansässigen Bürgern, Wirtschaftsbetrieben und zahlreichen skisportbegeisterten Niederösterreichern ausgegangen seien, zu verdanken, die letztendlich zu einem Umdenken der verantwortlichen ÖVP-Politiker geführt hätten, freut sich Teufel, der von der ersten Stunde an für einen Erhalt der Region als Tourismusgebiet gekämpft hat.
„Ein schöner Tag für Niederösterreich, ein schöner Tag für den Tourismus und ein schöner Tag für Lackenhof“,
so Teufel. Es sei jedoch zu hoffen, dass die heutige Ankündigung von Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP), Lackenhof zu einem Vorzeigeort für naturnahen Alpintourismus werden zu lassen, nicht nur dem bevorstehenden Wahlkampf geschuldet sei, sondern auch nach der Wahl umgesetzt wird, sagte Landbauer, der versicherte, sich auch weiterhin für die Region einzusetzen.
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