Teure Energie
Es braucht auch eine Verbrauchsbremse
Im Dezember will die Regierung auf die Strompreisbremse treten: Haushalte zahlen ab dann nur 10 Cent für die ersten 2.900 Kilowattstunden (kWh). Im Schnitt benötigt ein Haushalt mit niedrigem Einkommen rund 3.600 kWh Strom pro Jahr. Die 2.900 kWh entsprechen 80 Prozent davon.
Dass darüber hinaus der volle Preis anfällt, soll zum Sparen anregen. Zumindest bei Haushalten mit hohem Einkommen ist Potenzial da: Sie ziehen im Schnitt 5.400 kWh aus dem Netz. Den Verbrauch zu senken und damit auch auf Komfort zu verzichten, ist das kurzfristig wirksamste Mittel gegen die hohen Preise. Aufrufe zum Verzicht haben deshalb nichts mit einer "typisch marxistischen, kommunistischen Sichtweise" zu tun, wie von Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) im BezirksRundSchau-Interview vergangene Woche dargestellt.
Energie sparen: Deutschland zeigt es vor
Deutschland zeigt seit September vor, dass Energiesparschritte auf breiter Ebene gesetzt werden können: Öffentliche Gebäude dürfen nur bis 19 Grad beheizt und wie Denkmäler nicht mehr zur Zier beleuchtet werden. Schaufenster müssen zwischen 22 und 6 Uhr dunkel, bisher mit Strom oder Gas erwärmte Privatpools kalt bleiben. Eine solche Verbrauchsbremse wäre hierzulande genauso wichtig wie die Strompreisbremse. In manchen Gemeinden ist das Bewusstsein dafür schon gereift – wie in Grieskirchen, wo man gemäß einstimmigem Gemeinderatsbeschluss auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichtet.
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