Bischof Manfred Scheuer
Freude und Zuversicht nach Wahl von Papst Leo XIV.

- Bischof Manfred Scheuer freut sich über die Wahl von Papst Leo XIV. Dieser werde die Linie des verstorbenen Papstes Franziskus fortsetzen.
- Foto: Diözese Linz/Wakolbinger
- hochgeladen von Online-Redaktion Oberösterreich
Der 69-jährige US-Amerikaner Robert Francis Prevost ist der neue Papst Leo XIV. Das Mitglied des Augustinerordens gilt als Mann der Mitte. Er war jahrelang als Missionar in Peru tätig und ein enger Vertrauter des verstorbenen Papstes Franziskus. In seiner ersten Ansprache rief Papst Leo XIV. dazu auf, durch Dialog „Brücken zu bauen“ und richtete einen „Appell des Friedens“ an „alle Völker“. Für den Linzer Bischof Manfred Scheuer kommt die Entscheidung des Konklaves zur Wahl von Prevost eher überraschend.
ROM, OBERÖSTERREICH. „Robert Francis Prevost hatte ich nicht unmittelbar als Papstkandidat auf dem Schirm. Ich habe ihn bisher nicht direkt gekannt, weil ich in den letzten zwei Jahren mit dem Dikasterium für die Bischöfe nicht unmittelbar zu tun hatte. Mit seinen Vorgängern hatte ich relativ viel zu tun, nämlich mit Kardinal Ouellet und auch mit Kardinal Re, der Präfekt war, als ich Bischof von Innsbruck wurde. Insofern konnte ich den Namen den Namen Prevost noch nicht richtig zuordnen. Er ist eine Überraschung und ich musste mich erst etwas über ihn kundig machen", so Bischof Scheuer in einer ersten Stellungnahme.
Neuer Papst setzt Linie von Franziskus fort
Prevost sei allerdings eine positive Überraschung, weil er die Linie von Papst Franziskus fortsetzen werde – "natürlich nicht eins zu eins, aber doch so, dass die wesentlichen Grundanliegen von Papst Franziskus weitergeführt werden. Bei der Namenswahl habe ich gleich einmal an Leo I., den Großen gedacht. Er war Papst in einer Zeit des Umbruchs, des Zusammenbruchs der römischen Zivilisation im 5. Jahrhundert – er war der Hüter der Ordnung und auch einer, der das Konzil von Chalzedon stark mitgeprägt hat. Es gibt von ihm eine Predigt zum Weihnachtsfest, in der es heißt: 'Mensch, erkenne deine Würde.'"
Scheuer verbinde mit dem Papstnamen Leo deshalb den Einsatz für Menschenwürde und die Wiederherstellung der menschlichen Würde, speziell auch der Kleinen und Schwachen. Der Name sei auch Symbol für einen "Hoffnungsstifter in Umbruchzeiten, in schwierigen Zeiten, in Zeiten, in denen manches zusammenbricht."
Neuer Papst hat viele Seiten
Was für Papst Leo XIV. spreche, sei, "dass er kulturell nicht einfach „uniform“ ist. Er ist US-Amerikaner, er hat Erfahrungen in Lateinamerika, in Peru, er ist Ordensmann, er war auch in der Ordensleitung, auch in der römischen Kurie. Das heißt, er war im sogenannten Zentrum der Weltkirche, aber auch in der Peripherie tätig. Er ist stark geprägt vom Weg der Barmherzigkeit, den Papst Franziskus vorgegeben hat. Auf der anderen Seite ist er studierter Kirchenrechtler. Es wird in den nächsten Jahren durchaus stark darauf ankommen, wie wir Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zusammenführen und austarieren", so Bischof Scheuer.
Gelöste Freude über neuen Papst
"Bei mir stellt sich nach der Wahl des neuen Papstes gelöste Freude und Zuversicht ein", zeigt sich Scheuer froh über die Entscheidung des Konklaves, die ja sehr rasch fiel. Und er richtet eine Botschaft an die Gläubigen, die auch Papst Franziskus immer hervorgehoben habe: "In jeder Messe bete ich, beten wir ab jetzt für Papst Leo. Ich möchte alle einladen, für den neuen Papst zu beten. Wie der neue Papst glaubt, lebt, was er ausstrahlt, hat durchaus auch Auswirkungen auf mein persönliches Leben. Bischof bin ich nur in Gemeinschaft mit dem Papst. Was von ihm ausgeht, seine Signale und Symbolhandlungen, verbinde ich schon jetzt mit Zuversicht und Hoffnung.“
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.