Strategiegruppe
AKOÖ fordert Entlastung für Hebammen

Foto: Panthermedia - GekaSkr

Am 5. Mai wird international der Tag der Hebammen gefeiert. Ihre Arbeit sollte aus Sicht der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) aber an jedem Tag im Jahr Wertschätzung erfahren. Schließlich begleiten sie 24 Stunden am Tag, sieben Tage pro Woche Eltern und Babys vor, während und nach der Geburt.

„Dabei geht es um nichts weniger als um die Gesundheit und das Leben von Frauen und Neugeborenen. Es ist höchst an der Zeit, die Arbeit der Hebammen attraktiver zu gestalten. Wir brauchen mehr Ausbildungsplätze, mehr Hebammen, gesunderhaltende Arbeitsbedingungen und eine höhere Entlohnung für diese wertvolle Arbeit“, so AK-Präsident  Johann Kalliauer. Er fordert von Land OÖ erneut, endlich eine Strategiegruppe für die großen Herausforderungen einzuberufen.

Hebammen bringen Höchst­leistung

In Oberösterreich gibt es derzeit 410 Hebammen. 339 davon arbeiten als Angestellte, häufig im Krankenhaus. Hebamme zu sein, ist in Oberösterreich ein reiner Frauenberuf. So unterschiedlich ihre Tätigkeit ist, eint eines die Hebammen: Sie erbringen täglich Höchstleistungen zum Wohle der Schwangeren, der Babys und auch der werdenden Väter. Sie schildern dabei, dass jede Geburt - auch nach vielen Berufsjahren – noch einzigartig ist. Im Mittelpunkt steht dabei häufig die Beziehungsarbeit.

Wachsende Anforder­ungen

Hebammen schätzen ihre Arbeit und erleben sie als sinnstiftend. Diese hohe Sinnstiftung treibt sie an, trotz mitunter ungesunder Arbeitsbedingungen engagiert zu arbeiten. Gerade neue Geburtstechniken, die von den werdenden Müttern als bereichernd erlebt werden, sind häufig für Hebammen eine körperliche Belastung. Bei der Planung der baulichen Ausgestaltung von Kreißzimmern werden sie kaum eingebunden. Hinzu kommt, dass ihre Leistungen rund um Vorsorge und Geburt gestiegen sind. Hebammen müssen oft mehrere Geburten gleichzeitig betreuen, in der Nacht sind sie häufig alleine im Dienst. Von einer 1:1-Betreuung, die sich die meisten Frauen wünschen, könne in der Praxis leider kaum die Rede sein.

Krankenhäuser haben zu wenig Per­sonal

Personalberechnungsmodelle, die die Arbeit der Hebammen in den Krankenhäusern aufzeigen, fehlen – so eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer Oberösterreich. Zwar sind in den meisten Krankenhäusern in den letzten Jahren die Dienstposten angestiegen, die Beschäftigten bezweifeln jedoch, ob dies ausreicht. Aus Sicht der AK bräuchte es in den Spitälern um 20 Prozent mehr Personal - auch bei den Hebammen. Nicht nur in den Krankenhäusern, sondern in ganz Oberösterreich insgesamt gibt es derzeit zu wenig Hebammen. Die Geburtenzahlen steigen, die Anzahl der Hebammen jedoch kaum. Ein Grund dafür ist, dass es immer noch zu wenig Ausbildungsplätze gibt. Der im letzten Jahr zugesagte zusätzliche Ausbildungslehrgang ist hier ein erster wichtiger, aber sehr kleiner Schritt.

„Die Geburt als wunderbares Ereignis für Familien darf nicht auf dem Rücken der Hebammen ausgetragen werden. Dieser Beruf muss in Zukunft generell attraktiver gestaltet werden, damit ihn auch mehr Menschen ergreifen. Wir brauchen mehr Dienstposten für Hebammen in allen oberösterreichischen Krankenhäusern, gesundheitserhaltende Arbeitsbedingungen und ausreichend Ausbildungsplätze auch außerhalb des Zentralraums“, sagt AK-Vizepräsidentin Elfriede Schober.

Leistungsgerechte Entlohnung

Außerdem muss die Entlohnung der Hebammen an ihre Leistungen angepasst werden. Obwohl die Hebammenausbildung schon lange an den Fachhochschulen stattfindet und akademisiert ist, bildet sich das in den Einstufungen viel zu wenig ab. Eine Einstufung der Hebammen auf dem Level von Berufen des Medizinisch Technischen Dienstes wäre aus Sicht der AK nur gerecht. Und AK-Präsident Kalliauer gibt Wichtiges zu bedenken: „Wenn der Gesundheitsbereich immer nur als Kostenfaktor diskutiert wird, wirkt sich das negativ auf die Gesundheit der Beschäftigten und jene der Patienten aus. Es braucht daher langfristige Lösungen für den Gesundheits- und Sozialbereich, nicht nur am Tag der Hebammen.“

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