Medikamentenengpässe
Gesundheitsressort und Apothekerkammer fordern heimische Produktion

- Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (Mitte), Präsident der oberösterreichischen Apothekerkammer Thomas Veitschegger sowie Vizepräsidentin der oberösterreichischen Apothekerkammer Monika Aichberger.
- Foto: Land OÖ/Stinglmayr
- hochgeladen von Ingo Till
Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und der OÖ Apothekerkammer-Präsident Thomas Veitschegger begrüßen die Vergrößerungen der Arzneimittellager in Österreich, fordern aber weitere Schritte vom Bund ein.
OÖ/Ö. Erste Schritte zur Entspannung des Medikamentenengpasses wurden nun vom Bund gesetzt: Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und OÖ Apothekerkammerpräsident Thomas Veitschegger begrüßen die Vergrößerungen der Arzneimittellager in Österreich. Dennoch sind laut dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) aktuell rund 600 Arzneimittel in Österreich knapp oder gar nicht lieferbar. Aktuell besonders betroffen sind Antibiotika und Schmerzmittel, so Präsident Veitschegger. Es sei wichtig, Lehren aus der Pandemie zu ziehen, so Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP): „Dazu zählt für mich unter anderem auch eine größtmögliche Unabhängigkeit und eigene Produktionsstätten im Bereich der Medikamente. Es braucht vom Bund rasch konkrete Antworten und am besten eigene Produktionsstätten in Österreich, um größtmögliche Unabhängigkeit von den globalen Lieferketten zu erreichen.“
„Brauchen größere Lagerstätten“
OÖ Apothekerkammerpräsident Thomas Veitschegger betont, dass bereits jetzt Schritte eingeleitet werden müssen um in der Erkältungssaison keine neuerlichen Medikamentenengpässe auf uns zukommen: „Damit das gelingt, brauchen wir dringend größere Lagerbestände, eine verbindliche Lieferverantwortung und schnellstmöglich neue Produktionsstätten in Österreich sowie anderen europäischen Ländern“, so Veitschegger.
Kurzfristig eigene Herstellung möglich
„Wo es Engpässe gibt, gelingt es den Apotheken noch immer, Patient:innen mit Alternativen zu versorgen. Um akute Lieferengpässe abzufedern, können wir kurzfristig auf die eigene Herstellung von Arzneimitteln in der Apotheke zurückgreifen. Doch auch dafür müssen ausreichend Rohstoffe zur Verfügung stehen“, ergänzt die Vizepräsidentin der oberösterreichischen Apothekerkammer, Monika Aichberger.
Gesundheitsministerium und Sozialversicherung gefordert
Entsprechende Vorbestellungen bei der Industrie und auch ausreichend konkurrenzfähige Preise zu zahlen seien eine Grundvoraussetzung, um für den nächsten Winter genügend Arzneimittel geliefert zu bekommen, so Haberlander, die hierbei Gesundheitsministerium und die Sozialversicherung gefordert sieht.


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