Medizin der Zukunft
Innovative Schlaganfalltherapie mit recoverIX
Nach einem Schlaganfall können viele Betroffene ihre Arme oder Beine nicht mehr richtig kontrollieren. Mit der „Gehirn-Computer-Schnittstelle“ recoveriX lässt sich selbst bei lange zurückliegenden Schlaganfällen die Motorik wieder deutlich verbessern.
OÖ/BAD HALL. Lähmungserscheinungen der Extremitäten zählen zu den häufigsten Folgen eines Schlaganfalls. Sie können durch intensives physio- und ergotherapeutisches Training wieder gebessert werden. Dabei verknüpfen sich die Nervenzellen im Gehirn neu und übernehmen so die Funktionen der geschädigten Areale.
Neue Netzwerke im Gehirn aufbauen
Mit dem in Oberösterreich entwickelten System recoveriX kommt im Klinikum Bad Hall zusätzlich zu den konventionellen Therapien ein modernes Verfahren zum Einsatz, das sogar die Bewegungsfähigkeit bisher völlig gelähmter Extremitäten wieder ermöglichen kann.
„Der Schlüssel dazu ist die mentale Vorstellungskraft, die mit visueller Rückmeldung und Muskelstimulation kombiniert wird“, erklärt Therapieleiterin Marianne Fuchs.
Bei der Therapie mit recoveriX werden Elektroden auf der betroffenen Extremität platziert. Auf einem Bildschirm wird eine Bewegung dargestellt und die Elektroden lösen anfangs exakt die gleiche Muskelaktivität aus – etwa „rechte Hand hochheben“. Durch wiederholtes Betrachten dieses Vorgangs bei gleichzeitiger Muskelstimulation erlernen gesunde Bereiche des Gehirns, diese Bewegung auszuüben. So kann die Patientin oder der Patient in weiterer Folge die Hand heben, indem die Muskelaktivität durch die Vorstellungskraft ausgelöst wird. Die Gehirnströme werden währenddessen mittels EEG-Haube aufgezeichnet und so die einzelnen Phasen des Trainings entsprechend optimiert.
Ein Stück Selbständigkeit wiedererlangen
Rund 20 Einheiten mit dem System stehen bei einer meist vierwöchigen stationären Rehabilitation auf dem Plan. Durch die engmaschige Therapie stellen sich Erfolge meist rasch ein – und das motiviert zusätzlich.
„Wenn Schlaganfallpatientinnen und -patienten nach oft vielen Jahren wieder eine Tasse in die Hand nehmen und selbstständig trinken können, ist das ein enormer Meilenstein und bedeutet ein großes Stück Lebensqualität für sie“, so die Therapeutin.
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