Gründung SUPRA OÖ

Neue Gruppe zur Suizid-Prävention in Oberösterreich

Im Rahmen des Suizidpräventionsprogramms (Supra) für Oberösterreich sollen künftig Kompetenzen verschiedener Organisationen gebündelt, präventive Maßnahmen gesetzt und mehr Bewusstsein für das sensible Thema "Selbsttötung" geschaffen werden.

OÖ. Obwohl die Zahl der Suizide seit Mitte der 80er-Jahre zurückgehen, begehen österreichweit noch drei Menschen am Tag Selbsttötung. Besonders Männer seien hier mehr gefährdet als Frauen, sagt Primar Jörg Auer, Vorstand der Klinik für Psychiatrie am Kepler Universitätsklinikum Linz. In Oberösterreich wählten 2020 162 Personen den Freitod, darunter waren 132 männlich und 29 weiblich.

"Psychische Krisen können alle Menschen treffen, unabhängig von Alter, Bildung, Beruf und sozialem Status. Doch viele könnten vor Suizid bewahrt werden, vorausgesetzt die Gefahr wird rechtzeitig erkannt. Mit der Gründung der Supra OÖ gelingt hier ein wichtiger Schritt", so Gesundheitsreferentin und LH-Stellvertreterin Christine Haberlander.

Früh genug Bewusstsein schaffen

Bereits 2012 wurde österreichweit eine Koordinationsstelle für Suizidprävention eingerichtet, Mit April wird auch für Oberösterreich eine Supra-Gruppe gegründet. Supra setzt umfangreiche Maßnahmen, wie Behandlung suizidgefährdeter Menschen, Restriktion der Suizidmittel oder die Einbettung in Prävention und Gesundheitsförderung. Ein großer Schwerpunkt ist die Bewusstseinsbildung zu diesem sensiblen Thema, damit soll etwa bereits in den Schulen begonnen werden.

"Es ist wichtig, dass man bald genug anfängt, auf die psychosoziale Gesundheit zu schauen. Schon im Kindergartenalter sollte die Resilienz gefördert werden. Ich bin überzeugt, dass man diese Früchte im Erwachsenenalter ernten kann", so Haberlander.

Notruf 142

Suizidgefährdete Personen sollen durch einfühlsames Zuhören und durch ein niederschwelliges Angebot entlastet werden.

"Der Mensch in einer suizidalen Krise sucht einen anderen, der in versteht und seine Verzweiflung akzeptieren und ertragen kann", sagt Silvia Breitwieser, Leiterin der Telefonseelsorge OÖ. 

Mit dem Notruf der Telefonseelsorge 142 gibt es hier rund um die Uhr ein niederschwelliges Angebot.

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