Weiterentwicklung bei 1450
Pilotprojekt soll Patientenlenkung beschleunigen
Die telefonische Gesundheitsberatung 1450 soll künftig noch enger mit dem Spitälern zusammenarbeiten.
OÖ. Seit Corona kennt sie fast jeder Österreicher: Die telefonische Gesundheitsberatung unter 1450. Nicht nur bei Covid-Symptomen, sondern auch bei allen anderen Beschwerden, nann man sich an diese Nummer wenden – rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche. Von speziell geschulten Mitarbeibern aus dem Gesundheitsbereich wird dabei nach standardisierten Kriterien erfragt, was dem Anrufer eigentlich fehlt. Im nächsten Schritt gibt es eine Empfehlung, was dagegen unternommen werden kann.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 vermitteln Rat, Sicherheit sowie Orientierung und wissen, wohin sich Anruferinnen und Anrufer wenden können Schon vor Beginn der Corona-Pandemie waren sie ‚die‘ zentrale Anlaufstelle in Gesundheitsfragen“,
sagt OÖ. Rotkreuz- Präsident Walter Aichinger.
Vorteile für Patienten und Mitarbeiter
Von einfachen Hausmitteln über den Besuch eines niedergelassenen Arztes oder einer Spitalsambulanz bis hin zur sofortigen Abholung durch einen Notarzt. So sollten ursprünglich vor allem unnötige Arzt oder Krankenhausbesuche vermieden werden, weil der Patient gleich an die richtige Stelle weiterempfohlen wird. Nun soll das einen Schritt weiter gehen um die sogenannte Patientenlenkung noch effizienter zu gestalten.
„Neben dem Vorteil für die besser geleiteten Patientinnen und Patienten bringt dies auch eine Entlastung für die Spitalsmitarbeiterinnen und –mitarbeiter“,
betont Gesundheitsreferentin LH- Stellvertreterin Christine Haberlander.
Pilotprojekt in Linz und Ried
Ein Pilotprojekt mit den Krankenhäusern Barmherzige Schwestern Ried und dem Med Campus III des Kepler Universitätsklinikums (KUK) erprobt nun erstmals die direkte Zusammenarbeit von 1450 mit den Ambulanzen. Wird im Telefongespräch klar, dass der Anrufer zur Behandlung in eines der beiden Spitäler sollte, wird nach seinem Einverständnis gleich alles in die Wege geleitet: Die erhobenen Patientendaten werden direkt an das jeweilige Krankenhaus übermittelt.
„Es erleichtert unser Arbeiten in den Akutaufnahmen ungemein, wenn wir unsere Konzentration und Arbeit auf jene Patientinnen und Patienten fokussieren können, die tatsächlich die Betreuung in einem Krankenhaus benötigen“,
Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung der OÖ Gesundheitsholding.
Verkürzte Wartezeit
Dem Krankenhaus wird durch diese Datenübertragung bereits vorab das Kommen eines Patienten angekündigt und es können im besten Fall schon vorbereitende Maßnahmen getroffen und so der Aufnahmeprozess beschleunigt werden. Gleichzeitig erhält die Patientin bzw. der Patient ein SMS mit Informationen zu seinem bevorstehenden Krankenhausbesuch (notwendige Dokumente, Wegbeschreibung, ...).
„Dadurch erwarten wir eine Verkürzung der Wartezeiten in den Notfallambulanzen des Krankenhauses, was Patientinnen und Patienten und Personal zugutekommt“,
erklärt Johann Minihuber, Geschäftsführer des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Ried.
Evaluierung Ende des Jahres
Das Projekt läuft nun vorerst in den beiden erwähnten Spitälern und soll Ende des Jahres evaluiert werden. Erste Patienten haben das neue Prozedere bereits durchlaufen. Bei entsprechendem Erfolg ist eine Ausweitung auf alle anderen oö. Kränkenhäuser geplant. Langfristig sollen auch niedergelassene Ärzte und ihre Patienten davon profitieren, allerdings sei hier die Herausforderung größter, da die technischen Voraussetzungen in den Praxen stärker variieren.
Die telefonische Gesundheitsberatung 1450 wird als gemeinsame Aufgabe der Kooperationspartner Bund, Land und Sozialversicherungsträger durchgeführt und in Oberösterreich vom Roten Kreuz betrieben.
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