Burnout
Seelische Erschöpfung bei Jugendlichen

„Burnout“ stellt ein klassisches Erschöpfungssyndrom dar, dem eine permanente seelische Überlastung zu Grunde liegt – immer mehr Jugendliche sind betroffen. | Foto: luismolinero/panthermedia
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  • „Burnout“ stellt ein klassisches Erschöpfungssyndrom dar, dem eine permanente seelische Überlastung zu Grunde liegt – immer mehr Jugendliche sind betroffen.
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Immer mehr Jugendliche fühlen sich überfordert und ausgebrannt. Das sogenannte „Burnout“ stellt ein klassisches Erschöpfungssyndrom dar, dem eine permanente seelische Überlastung zu Grunde liegt. Marina Gottwald, Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin am Kepler Universitätsklinikum, gibt Tipps zur Früherkennung und Behandlung.

OÖ. Die psychologischen Grundbedürfnisse junger Menschen wurden in den letzten Jahren äußert strapaziert. Das Streben nach Zugehörigkeit, Anerkennung, Orientierung und Kontrolle sowie einer positiven Lust-Unlust-Bilanz konnte in Zeiten der Krise häufig nur ungenügend abgedeckt werden. Dies schlägt sich auch in der Schul- und Arbeitswelt junger Menschen nieder. Immer mehr Jugendliche fühlen sich überfordert und ausgebrannt. Das sogenannte „Burnout“ stellt ein klassisches Erschöpfungssyndrom dar, dem eine permanente seelische Überlastung zu Grunde liegt. Aufgrund von mangelnden Bewältigungsstrategien, sich an aktuelle Herausforderungen anzupassen, kann sich daraus eine Depression oder Suchterkrankung entwickeln. Eine ärztliche Begutachtung ist somit rasch erforderlich.

Anzeichen und Hilfsangebote

Sichtbar wird die Erkrankung häufig durch Interessensverlust, Appetitveränderung, sozialen Rückzug, körperliche Abgeschlagenheit sowie Schmerzsymptomatik.

„Betroffene junge Menschen sehen sich mit Zukunftsängsten, fehlenden Mitgestaltungsmöglichkeiten und einer erlebten Hilflosigkeit konfrontiert. Diese Wahrnehmungen erzeugen eine große psychische Not“, so Marina Gottwald, Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin am Kepler Universitätsklinikum.

Die Jugendlichen sowie auch Eltern, Angehörige und weitere Bezugspersonen sind hierbei zum umgehenden Handeln aufgefordert. Die Vorstellung bei einer Vertrauensärztin oder einem Vertrauensarzt ist ein wesentlicher Schritt. Häufig stellen auch niederschwellige Angebote in Schulen und Lehrbetrieben eine erste Anlaufstelle dar. Ebenso kann eine Elternberatung aufgesucht werden. Das bundesweite Projekt „Gesund aus der Krise“ bietet für Kinder und Jugendliche gleichermaßen die Möglichkeit zu kostenfreien Behandlungseinheiten.

Burnout-Vorbeugung

Junge Menschen brauchen für ihr gesundes Heranreifen vielfältige Kompetenzerfahrungen. Ein großer Gestaltungsfreiraum im Alltag bei einer gleichzeitig klaren Tagesstruktur kann einen guten Rahmen dafür bieten. Neben der schulischen oder beruflichen Eingliederung sowie der Befriedigung körperlicher Bedürfnisse ist auch das Betreiben von Psychohygiene zur Stressminderung wesentlich. Entspannungsübungen, sportliche Aktivitäten oder Ausflüge in die Natur sind nur einige von vielen Möglichkeiten, um innere Ausgeglichenheit zu erlangen. Ein regelmäßiger Austausch mit Gleichaltrigen ist für diese Altersgruppe der wertvollste Schutz vor Burnout. Soziale Kontakte sollen unbedingt auch außerhalb der virtuellen Welten ermöglicht und gepflegt werden.

„Burnout“ stellt ein klassisches Erschöpfungssyndrom dar, dem eine permanente seelische Überlastung zu Grunde liegt – immer mehr Jugendliche sind betroffen. | Foto: luismolinero/panthermedia
Marina Gottwald, Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin am Kepler Universitätsklinikum. | Foto: Kepler Universitätsklinikum
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