Trockener Reizhusten - Ursachen und Hilfe

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Der Arzt unterscheidet grundsätzlich zwei Arten von Husten: Trockenen, reizenden, Husten ohne Schleimauswurf, auch unproduktiver Husten genannt. Produktiver Husten geht mit Schleimbildung und Auswurf einher.

Reizhusten kann viele Ursachen haben. Die wichtigsten Gründe sind:

  • eine beginnende Erkältung
  • Allergien, besonders gegen Hausstaub und Pollen
  • Krankheiten wie Tumore, Lungenentzündung, Tuberkulose
  • bestimmte Medikamente, vor allem gegen Bluthochdruck
  • seelische Ursachen

Die Therapie richtet sich daher nach den Ursachen:

  • Manche blutdrucksenkenden Medikamente, sogenannte ACE-Hemmer, lösen Reizhusten aus. Wenn Sie unter Bluthockdruck leiden und Arzneien dagegen einnehmen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Er kann Ihnen ein anderes Mittel verordnen.
  • Zigaretten und Tabakrauch sind die häufigsten mechanischen Auslöser von Reizhusten. Wenn Sie starker Raucher sind, ist die einzige dauerhafte Lösung gegen Ihren Reizhusten, mit dem Rauchen aufzuhören.
  • Wenn Sie berufsbedingt unter hoher Staubbelastung leiden, tragen Sie beim Arbeiten eine Atemschutzmaske.
  • Hinter anhaltendem Reizhusten können ernsthafte Erkrankungen stecken. Jeder trockene Husten, der länger als etwa drei bis vier Wochen dauert, gehört medizinisch abgeklärt.
  • Trockener Husten kann, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, auch seelische Ursachen haben. Der Husten wird dann nicht durch einen mechanischen Reiz ausgelöst, sondern durch Stresssituationen oder emotionale Belastungen. Es gibt eine Reihe von Verhaltens- und Entspannungstherapien dagegen.
  • Allergene sind der zweithäufigste Grund für Reizhusten. Am wirkungsvollsten dabei ist, die allergieauslösenden Stoffe, soweit möglich, zu meiden. Lassen Sie einen Allergietest durchführen, um herauszufinden, um welche es sich bei Ihnen handelt.

Am häufigsten tritt trockener Reizhusten zu Beginn einer Erkältungskrankheit auf. Die Krankheitserreger besiedeln die Hustenrezeptoren in den oberen Atemwegen und lösen den Hustenreflex aus. Innerhalb von etwa zwei bis vier Tagen geht der trocken Husten in einen produktiven Husten mit Schleimbildung über.

Um Reizhusten zu unterdrücken, stehen folgende Arten von Arzneimitteln zur Verfügung:

  • Rezeptfreie Mittel auf Pflanzenbasis
  • frei verkäufliche chemische Mittel
  • rezeptpflichtige Arzneien

Sie unterscheiden sich in Ihrer Wirkungsweise:

Medikamente auf Pflanzenbasis zielen darauf ab, einen Schutzfilm um die Schleimhäute zu legen, um dadurch den Hustenreflex zu mindern. Chemische Arnzeimittel unterdrücken den Hustenreiz, indem sie die Reizweiterleitung der Rezeptoren an das Gehirn unterbinden. Sie haben eine Reihe von Nebenwirkungen und müssen genau nach Packungsanweisung genommen werden.

Was können Sie also tun, wenn Sie von heftigen Hustenattacken geschüttelt werden, aber nicht gleich zu Medikamenten greifen möchten?

Eine Reihe von Hausmitteln erzielen ähnliche Wirkungen wie pflanzliche Arzneimittel. Dazu gehören:

  • Tee trinken

Kräutertees können Sie entweder selbst zubereiten oder eine fertige Mischung in Ihrer Apotheke kaufen. Bewährt haben sich Anis, Fenchel, Salbei, Kamille und Thymian. Sie enthalten entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften. Trinken Sie den Tee lauwarm, denn zu heiße oder zu kalte Getränke reizen den entzündeten Hals noch mehr.

  • Honig

Eine Reihe von kleineren Studien haben bewiesen, dass Honig tatsächlich hilft. Seine antibakterielle Wirkung bringt Linderung bei aktutem Reizhusten, wirkt aber auch vorbeugend, wenn man eine Erkältung nahen spürt. Dazu genügt ein Löffel vor dem Schlafengehen. Er kann in Milch eingerührt werden, entfaltet seine Wirkung aber auch ohne Flüssigkeit. Die Milch sollte übrigens erst abkühlen, bevor man den Honig hinzugibt, denn Hitze zerstört die heilenden Enzyme im Honig.

  • Inhalieren

Wasserdampf sorgt bereits aufgrund seiner Wärme und Feuchtigkeit für Linderung bei trockener Reizhusten. Gut durchblutete und befeuchtete Schleimhäute bieten zudem weniger Angriffsfläche für Krankheitserreger. Wenn Sie häufiger inhalieren möchten, lohnt sich die Anschaffung eines Inhalators. Er befördert die Inhalationslösung gezielt in Lunge und Bronchien. Es gibt eine Reihe von ätherischen Ölen, die zum Inhalieren verwendet werden können. Bei empfindlichen Menschen können diese jedoch weitere Reizungen auslösen. Beinahe genauso gut hilft isotonische Kochsalzlösung.

  • Hustenbonbons

Bewährt haben sich auch das Lutschen von Bonbons oder Halspastillen mit Zusätzen aus Anis, Fenchel, Salbei und Isländisch Moos. Ihre Inhaltsstoffe wirken antientzündlich und erhöhen die Speichelproduktion, der sich wie ein Film um die Hustenrezeptoren legt. Die Wirkungsdauer ist verhältnismäßig kurz. Dafür sind Hustenbonbons einfach anzuwenden, überall erhältlich und praktisch nebenwirkungsfrei.

  • Luftfeuchtigkeit erhöhen

Zu trockene Luft kann die Halsschleimhaut reizen und zu Husten führen. Eine einfache Methode, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen ist, feuchte Tücher im Raum aufzuhängen. Luftbefeuchter, elektrisch oder aus Keramik, eignen sich ebenfalls, müssen aber sehr sorgfältig und häufig gereinigt werden. Es bilden sich sehr leicht Keime darin. Im Akutfall hilft, Fenster und Türen im Badezimmer zu schließen und die Dusche laufen zu lassen.

Zu guter Letzt: Gönnen Sie Ihrem Körper Ruhe. Sport und körperliche Belastung sollten Sie vemeiden. Hustenattacken sind anstrengend und Ihr Körper leistet Schwerstarbeit. Unterstützen Sie Ihre Selbstheilungskräfte mit leichten Spaziergängen an frischer Luft und etwas Schonung.

Vermeiden Sie alles, was Ihren entzündeten Rachen weiter reizen könnte: Scharfes Ein- und Ausatmen, zu heiße oder zu kalte Getränke, sehr kalte Luft. Vermeiden Sie Rauchen und Passivrauchen und halten Sie sich nicht lange in Situationen mit hoher Schadstoffbelastung auf. Trinken Sie viel, um Ihre Schleimhäute feucht zu halten.

Wenn Ihr Reizhusten länger als etwa drei bis vier Wochen andauert, lassen Sie sich medizinisch untersuchen.

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Foto: Cityfoto
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