Betreuung für Jugendliche
30 Jahre Streetwork in Oberösterreich
Zu Beginn der 90er-Jahre begegnete man den ersten Streetwork-Projekten mit Skepsis – 30 Jahre später wird das Angebot weiter ausgebaut.
OÖ. Knapp 29 Millionen Euro stehen der Kinder- und Jugendhilfe im Jahr 2023 zur Verfügung – rund 2,2 Millionen Euro davon fließen in den Streetworkbereich. Die Wichtigkeit dieses sozialen Angebots verdeutlicht ein Blick auf die Statistiken des Vorjahres. 50 Streetworkerinnen und Streetworker kümmerten sich um die Anliegen von mehr als 3.600 Jugendlichen, die im Durchschnitt 17,5 Jahre alt waren. Besonders stark genutzt, wird das Angebot von jungen Männern, die zwei Drittel der betreuten Jugendlichen ausmachen. Jugendschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) will die Entwicklung der Streetwork weiter vorantreiben: "Ziel ist, für Jugendliche sichtbar und präsent zu sein und sich auf Augenhöhe mit ihnen auszutauschen. Wir überlegen daher auch, wie wir den niederschwelligen Zugang zu den Jugendlichen noch besser in den digitalen Raum bringen können."
"Kontaktaufnahme erleichtern"
Mittlerweile gibt es viele Zielgruppen, die im öffentlichen Raum kaum oder gar nicht anzutreffen sind – wie zum Beispiel sogenannte "Gamer" – also Jugendliche, die einen Großteil ihrer Zeit mit dem Spielen von Computerspielen verbringen. "Daher ist es umso wichtiger, im digitalen Raum präsent zu sein", bestätigt Stefan Leyerer, Geschäftsführer vom Verein ISI, der als Träger von elf Streetwork-Stellen in Oberösterreich agiert. "Streetwork ist Lebenswelt-orientiert und passt sich dem Sozialraum an. Wir nützen deshalb auch verstärkt soziale Medien wie Snapchat, Instagram oder auch TikTok, um die Kontaktaufnahme für die Jugendlichen zu erleichtern." Unterstützt wird in allen Lebensbereichen – die häufigsten Themen sind Arbeit, Schule und Ausbildung, aber auch behördliche, rechtliche Angelegenheiten sowie Freunde und Familie.
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