Umwelt-Landesrat Kaineder
Neuer Energieversorgungsring für OÖ Zentralraum
Eines der größten Energieversorgungsprojekte der letzten Jahrzehnte wird ab 2024 umgesetzt.
OÖ. Der Zentralraum Oberösterreich wird derzeit über ein 110 Kilovolt starkes Hochspannungsleitungsnetz mit Strom versorgt. Um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden – die ältesten Netzabschnitte stammen aus den 1940er-Jahren – wird ab 2024 ein neuer Versorgungsring mit 220 Kilovolt errichtet. Im Projekt sind bauliche Maßnahmen für den Ersatzneubau bestehender Leitungen, Spannungsumstellungen sowie Aus- und Umbauarbeiten in acht Umspannwerken vorgesehen.
Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Die Grünen) zeigt sich vom zügigen Verfahrensablauf begeistert: "Wir reden hier von einem der größten Energieprojekte der letzten Jahrzehnte, einem wichtigen Baustein der Klimawende in unserem Bundesland. Die Bescheiderlassung nach nur 16 Monaten war nur durch die gute Planung und Vorbereitung der APG (Austrian Power Grid) und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der UVP-Behörde möglich." Bei der notwendigen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) kamen insgesamt 17 Fachbereiche auf den Prüfstand – untersucht wurden relevante Umweltaspekte wie beispielsweise Wasser, Luft oder die biologische Vielfalt der Tiere. Die zuständigen Sachverständiger erteilten nach entsprechender Prüfung ihre Bewilligung für das Großprojekt.
"Ein frisches Herz für den Zentralraum"
Der neue Versorgungsring soll den oberösterreichischen Zentralraum zukunftsfit machen. Kaineder sieht neben der Stilllegung von fossilen Kraftwerken auch neue Potenziale zum Einspeisen erneuerbarer Energie. Zudem bringe die Leitung Versorgungssicherheit auf viele Jahrzehnte. "Mit dem Zukunfts-Upgrade der Stromleitung bekommen wir ein frisches Herz im Zentrum unseres Landes, das auf Generationen hinweg pulsieren wird," so Kaineder. 650 Millionen Euro investieren die Projektpartner in den neuen Energie-Versorgungsring, der sich über rund 80 Kilometer erstrecken wird.
Appell von Kaineder
Für Projekte, die der Energiewende in Oberösterreich dienen, sowie für Verfahren mit energiewirtschaftlichem Bezug hat Kaineder eine "Überholspur" eingerichtet– sie werden nach Anweisung des Landesrates prioritär behandelt. Aktuell befindet sich kein weiteres Projekt auf dieser Überholspur. Warum das so ist? "Das hat vor allem mit den politischen Aussagen von ÖVP und FPÖ zu tun – viele Projekte werden deshalb nicht eingereicht, weil sich Schwarz-Blau gegen Windparks ausspricht." Durch die Anfang März verabschiedete neue UVP-Gesetzesnovelle können nun Vorhaben der Energiewende wie Solarkraftwerke, Windparks oder der Ausbau der Stromnetze schneller genehmigt werden. Kaineder appelliert daher: "Bitte reichen Sie ihre Projekte ein – unsere Überholspur wird beibehalten."
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