10 Jahre Hochwasser 2013
Oberösterreich für Hochwasserkatastrophen gerüstet
Regenmengen von bis zu 400 Liter pro Quadratmeter prasselten im Jahr 2013 tagelang auf Oberösterreich herab und sorgten damit für eine der größten Hochwasserkatastrophen des Bundeslandes. Für zukünftige Überflutungen sehen sich das Land OÖ und die Einsatzorganisationen gut gerüstet.
OÖ. "Es ist keine Frage ob, sondern wann das nächste Hochwasser kommt", sind sich Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder (Die Grünen) einig. Seit der letzten Flutkatastrophe vor zehn Jahren investierte das Land OÖ rund 172 Millionen Euro in 166 Hochwasserschutzprojekte. Weitere 77 Schutzmaßnahmen befinden sich aktuell in der Umsetzung – das Investitionsvolumen beträgt in Summe 222,4 Millionen Euro. Neben zusätzlichen Hochwasserschutzwänden soll die Schaffung von Rückhaltebecken für mehr Sicherheit sorgen.
Im Bereich der Prävention wurde ebenfalls nachgebessert. Die Anzahl der Pegel-Messstellen verdreifachte sich von 70 auf 240 – ein deutlich besserer Überblick über mögliche Gefahren ist dadurch gegeben. Gefahrenzonenpläne, Frühwarnsysteme sowie erweiterte Informationssysteme sollen ein rasches Handeln im Ernstfall erleichtern.
"Zusammenarbeit das Um und Auf"
Bei Hochwasserkatastrophen ist das Zusammenspiel von Behörden, Einsatzorganisationen und der Bevölkerung besonders wichtig. "Nur gemeinsam können wir solche Herausforderungen stemmen", betont Feuerwehr-Landeskommandant Robert Mayer. Ein flächendeckendes Feuerwehrnetz diene aber als Grundlage, um es mit Überflutungen wie 2013 aufnehmen zu können. 40.000 Mitglieder der Feuerwehr waren damals zwölf Tage lang im Dauereinsatz und leisteten mehr als 330.000 Einsatzstunden.
Nicht weniger hoch ist der Stellenwert des Bundesheeres, das vor zehn Jahren mit bis zu 1.300 Soldaten im Einsatz war. Mit der überfälligen Modernisierung der oberösterreichischen Heeres-Standorte sollen zudem wieder höhere Pionierkapazitäten aufgebaut werden. "Die Zusammenarbeit mit den Behörden und der Feuerwehr ist das Um und Auf", so Militärkommandant Dieter Muhr, der auch das "Netzwerk für Katastropheneinsatz" lobend hervorhebt. Zahlreiche Wirtschaftsunternehmen unterstützen bei Bedarf das Bundesheer mit Transportfahrzeugen, Baumaschinen, Gummistiefeln, Schaufeln und vieles mehr.
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