Arbeiterkammer OÖ Bilanz 2023
„Bewegtes Jahr“ mit „massiven Herausforderungen“
314.000 Beratungen, 8.500 Rechtsfälle und mehr als 105 Millionen für die Mitglieder erstrittene Euro – Das sind drei große Eckzahlen aus der von der Arbeiterkammer OÖ gezogenen Bilanz über das Jahr 2023.
OÖ. Es sei ein „bewegtes Jahr“ mit „massiven Herausforderungen“ gewesen, so Arbeiterkammer (AK) OÖ-Präsident Andreas Stangl auf 2023 zurückblickend. „Das größte Problem, das die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im vergangenen Jahr beschäftigte, war nach wie vor die Teuerung, insbesondere beim Wohnen, bei Energie, Mobilität und Lebensmitteln“, sagt Stangl. Die AK habe die Versäumnisse der Bundes- und Landesregierung regelmäßig zum Thema gemacht und vehement Maßnahmen zur Eindämmung der Preissteigerungen, wie etwa eine echte Mietpreisbremse oder einen Wohnbonus in Höhe von 800 Euro gefordert. Selbst unterstützte die AK ihre Mitglieder mit zwei neuen finanziellen Direktleistungen: dem Mobilitätsbonus für Lehrlinge in Höhe von einmalig 100 Euro und dem Betreuungsbonus in Höhe von einmalig 150 Euro für Eltern, die auf kostenpflichtige Kinderbetreuung angewiesen sind.
Rund 314.000 Beratungen
Kerngeschäft der AK Oberösterreich bleibe weiterhin die Beratung und Vertretung ihrer Mitglieder im Arbeits- und Sozialrecht sowie in Angelegenheiten der Arbeitslosenversicherung, die Lohnsteuerberatung und der Insolvenzrechtsschutz, der Konsumentenschutz und die Bildungsberatung. Mehr als 314.000 Mal sei das Beratungsangebot im vergangenen Jahr genutzt worden. Rund drei Viertel der Beratungen erfolgten telefonisch. Insgesamt betraf der größte Teil (219.732 Beratungen) Arbeits- und Sozialrecht.
Mehr als 8.500 Rechtsfälle
Wenn die Beratung nicht ausreicht, übernimmt die AK Oberösterreich auch die Vertretung ihrer Mitglieder. Im vergangenen Jahr seien mehr als 8.500 Rechtsfälle gerichtlich oder außergerichtlich abgeschlossen worden – Erfolgsquote: knapp 78 Prozent. Die meisten Fälle betrafen Beschäftigte im Handel, im Gastgewerbe und in der Arbeitskräfteüberlassung. Rund 81 Prozent von ihnen waren in Betrieben beschäftigt, in denen es keinen Betriebsrat gab.
105,8 Millionen Euro erstritten
Insgesamt konnte die AK Oberösterreich 2023 für ihre Mitglieder 105,8 Millionen Euro erkämpfen. Das Sozialrecht macht mit 62,1 Millionen Euro den Großteil der erstrittenen Beträge aus, gefolgt von den Insolvenzsachen mit mehr als 26 Millionen Euro und vom Arbeitsrecht mit rund 15 Millionen Euro. In diesem Gesamtbetrag nicht enthalten seien jene Rückzahlungen von Energieversorgern, die die AK mittels angedrohter Sammelklage ausgelöst hatte – Stangl weist in diesem Zusammenhang auf eine Verschwiegenheitsklausel hin.
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