FPÖ kritisiert EU-Agrarpolitik
Haimbuchner: "Maß des Erträglichen längst voll"

Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) fordert Maßnahmen, um landwirtschaftliche Betriebe zu entlasten.  | Foto: Land OÖ
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  • Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) fordert Maßnahmen, um landwirtschaftliche Betriebe zu entlasten.
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Der "Green Deal" der Europäischen Union verpflichtet Landwirte, Teile ihrer landwirtschaftlichen Flächen stillzulegen. Die FPÖ Oberösterreich befürchtet weiteres "Bauernsterben" und fordert unter anderem bessere Bedingungen für kleinere und mittlere landwirtschaftliche Betriebe. 

OÖ. "Für viele Landwirte in Oberösterreich ist das Maß des Erträglichen längst voll und die Frustration über die Politik auf allen Ebenen erkennbar. Wenn man die Auswüchse der europäischen Agrarpolitik sieht, dann ist das alles kein Wunder", sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ). Vor allem der "Green Deal" der Europäischen Union und die darin enthaltene Wiederherstellungsverordnung stößt bei den Freiheitlichen auf wenig Gegenliebe. "Zum Beispiel müssen 30 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Torfmoore wieder vernässt werden. Das ist Raum, der den Landwirten für die Produktion fehlt."

Arthur Kroismayr, Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft, Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner und Landtagsabgeordneter Franz Graf.  | Foto: BRS
  • Arthur Kroismayr, Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft, Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner und Landtagsabgeordneter Franz Graf.
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"Verlieren Konkurrenzfähigkeit"

Arthur Kroismayr, neuer Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft, betrachtet die Stilllegung von Flächen ebenfalls kritisch: "Mit meiner Familie betreibe ich einen Milchvieh- und Rinderbetrieb mit rund 80 Tieren. In meinem Fall würde ich zwei Hektar verlieren, das sind umgerechnet drei bis vier Kühe, die ich nicht halten kann. Und das, obwohl ich die gleichen Maschinen brauche, die gleichen Kosten habe, und auch die gleiche Pacht zahle." Kroismayr fürchte eine Entwicklung, die Lebensmittelkonzerne noch stärker begünstige als ohnehin bereits der Fall sei. 

Heikel sei auch die sinkende Konkurrenzfähigkeit im Vergleich zu anderen Ländern. "Wenn wir unsere Flächen stilllegen, aber gleichzeitig unsere Produktions- und Qualitätsrichtlinien in die Höhe treiben, dann bekommen wir Probleme und gesunde Betriebe geraten in starke Bedrängnis." Aktuell bekomme ein heimischer Landwirt nur noch rund 200 Euro pro Tonne Weizen – im Vorjahr lag der Preis noch bei rund 300 Euro pro Tonne. "Wir haben Betriebe, die ihre Ware mittlerweile nicht mehr an den Kunden verkaufen können, weil sich Händler mit Billigware aus der Ukraine eingedeckt haben", so Kroismayr. 

Die Forderungen der FPÖ:

  • Erhalt von kleinstrukturierten bäuerlichen Familienbetrieben
  • Förderung der Nahversorgung
  • Vorrang von regionalen Lebensmitteln in öffentlichen und betrieblichen Kantinen
  • Bessere Berücksichtigung bei Ausschreibungen direktvermarktender Landwirtschaftsbetriebe und einheimischer Verarbeiter
  • EU-weite Umverteilung im Agrarbereich zugunsten kleinerer und mittlerer landwirtschaftlicher Betriebe
  • Einführung einer Vollmilchkalbprämie
  • Stärkung und Schutz der Eigentumsrechte der Land- und Forstwirte

Zum Thema:
Neue EU-Verordnung bedroht heimische Almwirtschaft

Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) fordert Maßnahmen, um landwirtschaftliche Betriebe zu entlasten.  | Foto: Land OÖ
Arthur Kroismayr, Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft, Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner und Landtagsabgeordneter Franz Graf.  | Foto: BRS
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